Objektführer / Route der Industriekultur / Bergbau
Bottrop. Zeche Prosper
Knappenstraße
Schaubild Prosper 1 / 2. Schaubild mit Fördergerüsten über den Malakowtürmen
Maha Sawas
Malakowturm der Zeche Prosper II in Bottrop – Welheim
Kurzvortrag am Lehrgebiet Denkmalpflege der RWTH Aachen 2011/12
Geschichte
Gründung 1856 mit Schacht Prosper I
benannt nach Herzog Prosper Ludwig von Arensberg
Name Prosper, latein. glückhaft, segenreich
Zeche ist Teil der Arensberg‘sche Aktiengesellschaft für Bergbau und Hüttenbetrieb Entstehung von insgesamt 11 Schächten
- Prosper I 1856 (Schacht 1|4|5) aktiv
- Prosper II 1871 (Schacht 2|3|8), verfüllt 1987
- Prosper III (Schacht 6|7) verfüllt 1987
- Prosper IV (Schacht 9) aktiv
heute:
aktives Steinkohle-Bergwerk der Ruhrkohle AG
Jahresproduktion 4,00 Mio t Förderung und 2 Mio t Kokserzeugung
Prosper 2. Foto vor Bau des Fördergerüsts über Schacht 2
Chronik Malakowturm Prosper II
- 1871 Prosper II wird abgeteuft
- 1873 Baubeginn des Malakowturms 1875
- 1875 Aufnahme des Förderbetriebs mit einer Seilscheibe
- 1880 Zweite Förderung mit Einbau einer weiteren Seilscheibe
- 1896 Erster Umbau mit aufgesetztem Fördergerüst
- Verstärkung des stählernen Fördergerüstes an die steigenden Förderlasten 1958
- 1958 Fördergerüst erhält seine jetzige Form
- 1987 Stilllegung Prosper II und Verfüllung des Schachtes
- 1999 Beginn der Dokumentationsarbeiten in Zusammenarbeit mit der Denkmalpflege 2000
- 2000 Übergabe an die „Stiftung Industriedenkmalpflege und Geschichtskultur“
-
2004 Fertigstellung des Umbaus und Wiedereröffnung
Der Malakowturm Prosper II
Grundfläche 18,44m x 18,44m Turmhöhe 30,62m Mauerstärke 1,80m am Fußpunkt
Verjüngung des Mauerwerks zwischen dem zweiten und dritten Geschoss
Außenmauern aus Ringofensteinen
große Öffnungen an Nord- und Südfassade für den Einbau der Förder- und Führungsgerüste in Stahlkonstruktion
horizontale Gliederung des Mauerwerks durch Zahnschnittfriese
Rundbogenöffnungen mit kleinteiligen Metallfenstern
Zinnen und polygonale Ecktürmchen Fenster
Rundbogenfenster, im unteren Bereich ein großes Rundbogenfenster
Denkmalpflege
Umbau durch Planungsbüro Ritter, in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Bergbau-Museum Bochum, der Stiftung Industriedenkmalpflege und Geschichtskultur aus Dortmund und der Historischen Gesellschaft Bottrop e. V. unter Betreuung durch die Denkmalpflege
Mauerwerk vor Instandsetzung. Foto 1995
Bauaufnahme mittels Photogrammmetrie und Schadensermittlung durch das Deutsche Bergbau- Museum Bochum Schäden: Schieflage, Risse, Deformation durch zeitweilige Überbelastung erste Maßnahmen zum Stopp des Verfalls und zur gefahrlosen Betretbarkeit des Turms
- Sicherung Fundamente auf der Westseite
- Aufbesserung des Mauerwerks und der Zierbänder
- Erneuerung Sohlbankabdeckungen
- Überarbeitung der Mauerkronen
- Verschließen großer Mauerwerksöffnungen
- teilweise Vernadelung der Ecktürme
Mauerwerk nach Instandsetzung. Foto 2011. Grützner Universität Dortmund
Umnutzungskonzept
Ziel: Erhalt möglichst aller Einbauten und Nutzung aller vorhandenen Ebenen ‚Haus im Haus‘ – Nutzung auf zwei Geschossen, zusätzlich eine begehbare Ebene mit einer Grundfläche von 115 qm
Inhaltliches Konzept
Kultureinrichtung Themen:
- ‚Lernort und Zentrum für Migration und Integration‘
- Heranführung der Jugend an die Geschichte der Region,
- Aktivitäten zum Thema „Migration im Ruhrgebiet“
- Bergbau gestern und heute
EG
Veranstaltungsräume - Konzerte - Ausstellungen - KlangTurm Malakow
1.OG
Seminarräume - Archiv - Workshops - Schulungen - Familienforschung
2.OG Kletterhalle
Veranstaltungsraum im Schachtbereich. Foto 2011. Grützner Universität Dortmund
Literatur
L. Achepohl, Das niederrheinisch-westfälische Bergwerks-Industrie-Gebiet. 1. Aufl. 1888, 2. Aufl. Berlin 1894
Die Entwickelung desniederrheinisch-westfälischen Steinkohlen-Bergbaus in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, 12 Bd, insb.:
Bd. VIII Disposition der Tagesanlagen, Dampferzeugung, Centralkondensation, Luftkompression, Elektrische Centralen, Berlin 1905.-
Bd. IX Aufbereitung, Kokerei, Nebenprod.-Gew., Brikettierung, Ziegelei, Berlin 1905
Führer durch die rheinisch-westfälische Bergwerks-Industrie. Mit zahlreichen Situationsplänen, Profilen, graphischen Darstellungen und einer Übersichtskarte. W. Forschpieper (Hg.), Oberhausen1880
Wilhelm und Gertrude Hermann, Die alten Zechen an der Ruhr, Königstein/Taunus 3. Aufl. 1981
Joachim Huske, Die Steinkohlenzechen im Ruhrrevier, Bochum 1987 |