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foerdergeruest
Fördergerüst Franz-Lenze-Schacht

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

luefter
Lüftergebäude mit Diffusor

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Objektführer / Duisburg

Duisburg_Zeche Walsum
Dr.-Wilhelm-Roelen-Straße

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Aus für zwei weitere Zechen geschlossen, in: Kölner Stadt-Anzeiger vom 11. 6. 2008

Texte und Dokumente
Walter Buschmann: Zeche Walsum in Duisburg

 

panorama
Fördergerüste der beiden Schächte der Zeche Walsum

 

Walter Buschmann
Zeche Walsum in Duisburg

Geschichte
Die Entstehungsgeschichte der Zeche Walsum war eng verknüpft mit der Ausdehnung des Thyssen-Bergbaus in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts. Nachdem August und Josef Thyssen zum Aufbau einer Kohlebasis für die eigenen Stahlwerke in den 1880er Jahren die Mehrheit an der Zeche Gewerkschaft Deutscher Kaiser erworben hatten, wurden 1889 die Kohlefelder dieser Zeche mit den Feldern Rheinland, Walsum I-III  und Neudüppel zu einer Gesamtgröße von 34,03 km5  vereinigt. Weitere Erwerbungen steigerten die Abbaurechte des Thyssen-Bergbaus bis zur Jahrhundertwende
auf 600 km5 im Ruhrgebiet und im Münsterland. Thyssen war zum größten Bergherrn Deutschlands geworden.

Zur Erschließung der Kohlefelder waren am Niederrhein mehrere neue Zechen geplant: Walsum 1/2, Walsum 3/4, Wehofen und später Lohberg 1/2, Lohberg 3/4 und Friedrichs­feld 1/2.

1902/03 erfolgten Planung und vorbereitende Grundstückskäufe für die Doppelschacht­anlage Walsum 1/2. Der Betriebsplan wurde 1904 genehmigt, 1908-10 Versuchsbohrun­gen am geplanten Schachtstandort durchgeführt und die Bohrlöcher zur Aufnahme des Gefrierverfahrens niedergebracht. Die Arbeiten wurden jedoch 1910 gestoppt, weil es nicht mehr sinnvoll erschien, gleichzeitig drei neue Doppelschachtanlagen zu erstellen. Während Wehofen und Lohberg noch vor dem Ersten Weltkrieg in Förderung gingen, wurde Walsum auch wegen der technischen Probleme, die der nahegelegene Rhein bedeutete, zurückgestellt.

Nach dem Ersten Weltkrieg wurden die Arbeiten in Walsum 1921 wieder aufgenommen, doch schon 1923 wegen der Ruhrbesetzung erneut unterbrochen.

Eine neue Situation ergab sich 1926 mit Gründung der Vereinigte Stahlwerke AG. Während der Thyssen-Bergbau mit allen Schächten in den Montankonzern integriert wurde, löste man das Grubenfeld Walsum mit Größe von 17,5 km5 aus dem bisherigen Verbund heraus und übertrug es auf die selbständig bleibenden Thyssen'schen Gas- und Wasserwerke GmbH. Nach dem Tod August Thyssens am 4. April 1926 ging dieses Unternehmen an seinen Sohn Hans Heinrich Baron Thyssen-Bornemisza. Mit Gründung der Gewerkschaft Walsum  wurde nun der Aufbau einer eigenständigen Zeche, die unabhängig vom übrigen Thyssen-Bergbau existieren konnte, betrieben. Die Planung der Jahrhundertwende wurde ersetzt durch ein Konzept des 1929 zum Werksdirektor berufenen Wilhelm Roelen. Dieses Konzept orientierte sich an den Grundgedanken des Verbundbergwerkes und der Verbundwirtschaft. Funktional war im Zentrum der Zeche Walsum eine Zentralschachtanlage mit einer Förderleistung von 10.000 Tagestonnen geplant, die ergänzt werden sollte durch fünf (später sechs) Außenschachtanlagen für Wetterführung, Seilfahrt, Materialtransport und Zufuhr von Versatzgut. Der Zentralschacht sollte gekoppelt werden mit einer Kokerei, die, mit einer entsprechenden Nebenproduktenanlage versehen, die Gas- und Wasserwerke mit Stadtgas hätte versorgen können. Das sehr weitreichende Konzept Roelens wurde bezüglich Außen­schachtanlagen und Kokerei nicht verwirklicht. Es war jedoch Grundlage für den Ausbau der Zentralschachtanlage Walsum 1/2, die in ihrer Kapazität in eine mit Zollverein 12 (12.000 tato) vergleichbare Größenordnung vorstieß. Die in Lageplänen und perspektivi­scher Gesamtansicht überlieferte Planung der Gesamtanlage zeigt eine symmetrisch und axial aufgebaute Schachtanlage. Das Kraftwerk ist ins Zentrum gelegt worden und wird im Hintergrund flankiert von den beiden Turmgerüsten. Westlich sollte die nicht ausgeführte Kokerei anschließen. Die großen Standortvorteile der Zeche mit hoher Verkehrsgunst verdeutlicht das direkt mit dem Rhein in Verbindung stehende Hafenbecken.

Die Abteufarbeiten am Schacht 1 wurden 1927 aufgenommen. 1929 erreichte man das Steinkohlengebirge. Schacht 2 wurde 1930 begonnen und noch in gleichem Jahr bis zum Karbon niedergebracht. Beide Schächte wurden im Gefrierverfahren abgeteuft. Bedingt durch die Weltwirtschaftskrise ruhten die Arbeiten 1931/32. Nach Wiederaufnahme 1933 wurde die vorläufige Endteufe von 850 m 1935 erreicht.

Der Bau der Übertageanlagen begann 1930 mit Errichtung eines Kraftwerkes zur Eigenversorgung der Zeche mit Preßluft und Strom. 1933-36 wurde das Hafenbecken angelegt. Nach Bau des Lüfters 1934 des Hauptschalthauses und der Werkstatt 1937 entstand 1939-41 der Franz-Lenze-Schacht mit dem 70.0 m hohen Turmgerüst, Schachthalle und Separation. Die Förderung erfolgte ab Juni 1939 über viergeschossige Fördergestelle mit Großraumwagen (3800 l). Trotz der angestrebten hohen Förderlei­stung hatte man sich gegen die sehr leistungsstarke Skipförderung entschieden, weil noch für einen längeren Zeitraum Versatzberge über den Zentralschacht nach Untertage zu fördern waren und mit den Großraumwagen eine ähnliche Förderleistung wie mit den Fördergefäßen erhofft wurde. Ebenfalls während des Krieges wurde 1941 ein Teil der Kaue fertig gestellt. Alle Funktionsteile der Zeche waren um einen ungewöhnlich großzü­gig dimensionierten Platz herum angeordnet.

Am Ende des Krieges verursachten Bomben und Granateinschläge Schäden an allen Anlageteilen. Doch nach nur dreimonatigem Stillstand konnte die Zeche im Juni 1945 wieder in Betrieb genommen werden.

In der Nachkriegszeit erfolgte der weitere Ausbau der Zeche nach dem Konzept von Wilhelm Roelen. Über dem nach Wilhelm Roelen benannten Schacht 2 entstand 1954/55 baugleich mit Schacht 1 ein Turmfördergerüst. Beide Schächte wurden über einen vollautomatischen  Wagenumlauf verbunden. 1961 erreichte man die von Roelen anvisierte Förderleistung von 10.000 tato (im Jahresdurchschnitt). Bei einem Bergeanteil von inzwischen 36 bis 37 % entsprach das einer Förderleistung von ca. 14.000 t Roh­kohle. Nach Tieferteufen der Schächte (5. Sohle = 913 m) und Umstellung des Wilhelm-Roelen-Schachtes auf Skipförderung wurde 1968 sogar eine Förderleistung von 12.000 tato = ca. 16.400 t Rohkohle erreicht.

Im Bereich der Kohleverwertung folgte man nach dem Krieg jedoch nicht mehr dem Konzept von Roelen. Zwar ließ man noch 1951/52 von der Fa. Koppers in Essen Pläne für eine Kokerei mit Nebenproduktenanlage anfertigen, doch wurde auf Grund des wachsenden Strombedarfs die Entscheidung getroffen, statt der Kokerei ein Kraftwerk zu errichten. 1952 bis 60 entstand daraufhin das größte Zechenkraftwerk der Bundesre­publik für Strom-Fremdabgabe auf einer Steinkohlenzeche.

Mit der Konzeptänderung verbunden war leider auch eine Umorientierung in der Gesamtdisposition der Übertageanlage. Symmetrie und Axialität wurden aufgegeben, indem das Kraftwerk vor den Wilhelm-Roelen-Schacht gesetzt wurde. Die Großzügigkeit der Planung wird aber nach wie vor deutlich an der großen Platzanlage, die sich vor dem Franz-Lenze-Schacht erstreckt.

Nach Übergang der Zeche Walsum in die Ruhrkohle AG 1969 entstand 1979-87 als Außenschachtanlage für Bewetterung und Seilfahrt der Schacht Voerde im nördlichen Grubenfeld. Die Förderleistung konnte noch einmal gesteigert werden und erreichte 1989 24.500 tato Rohkohle. 1991 wurde das Kesselhaus des ersten Kraftwerkes abge­rissen und 1993 das Erscheinungsbild der Übertagesanlage durch teilweise Verblendung der Backsteinfassaden mit Trapezblechen erheblich beeinträchtigt. Von herausragender historischer Bedeutung der noch in Betrieb befindlichen Zeche ist das Fördergerüst des Franz-Lenze-Schachtes mit den zugehörigen technischen Aggregaten.

Wichtige Bauten und Anlagen

Fördergerüst Franz-Lenze-Schacht, 1938/39
Das Fördergerüst für Doppelförderung mit übereinander liegenden Seilscheiben (Ø 7.0 m) ist mit unmittelbar am Fuß der Gerüstkonstruktion aufgestellten Koepe-Förder­maschinen ein Turmgerüst (sog. Lenze-Mommertz Anordnung). Das Turmgerüst besteht aus sechs stark dimensionierten Ständern mit kastenförmigem Querschnitt. Die Ständer sind untereinander verbunden mit schwächer bemessenen Riegeln, ebenfalls mit kasten­förmigem Querschnitt. Ständer und Riegel bilden biegsteife Rahmenkonstruktionen. Die sonst üblichen Queraussteifungen (Andreaskreuze) entfallen daher weitgehend, so daß die Konstruktion eine sehr ruhige Linienführung aufweist.

Im unteren Viertel der Konstruktion sind die sechs Ständer in Richtung der in die Förder­körbe ein- und ausfahrenden Wagen unter dem Dach der Schachthalle abknickend schräg ausgestellt. Seitlich ist hier zwischen den Ständern zur zusätzlichen Aussteigung K-Fachwerk eingefügt.

Das in Schweiß- und Nietkonstruktion erstellte Fördergerüst folgt in der Profilausbildung der Ständer dem Vorbild der Gerüstkonstruktion für den Schacht 1 der Pattbergschächte in Moers von 1934 und ist ein weiterer Schritt zu den aus geschweißten Kastenprofilen erstellten Konstruktionen der Nachkriegszeit. Allerdings sind die Ständer des Walsumer Gerüstes noch nicht allseitig vollständig geschlossen. Jeweils eine Seite der Ständer ist perlschnurartig mit regelmäßigen, dicht gereihten Öffnungen, die an den Ecken leicht gerundet sind, durchbrochen.

Zwischen der Ständerkonstruktion ist das Führungsgerüst für die viergeschossigen Förderkörbe ohne statische Funktion für die Hauptkonstruktion eingefügt. Auf Höhe der Hängebank befinden sich im Führungsgerüst Schachttore auf vier Ebenen. Zusätzlich zur Hängebank mit den Aufschiebe- und Abzugsvorrichtungen für die Großraumförder­wagen (3800 I) sind über und unter der Hängebank drei Bühnen als Zugang der Mann­schaften zu den Förderkörben angeordnet. Im Führungsgerüst befinden sich zur Füh­rung der Förderkörbe hölzerne Spurlatten, sowie Prellträger und Fallklinken.

Über der Hauptkonstruktion des Turmgerüste erhebt sich die deutlich schwächer bemes­sene Konstruktion für die Krananlage zur Auswechslung der Seilscheiben. Das Turmge­rüst erreicht mit dieser Kranbahn die imposante Höhe von rund 70 Metern.

Fördermaschinenhäuser Franz-Lenze-Schacht, 1938/39
Direkt am Fuß des Fördergerüstes sind die beiden Fördermaschinenhäuser als Back­steinhallen mit Flachdächern errichtet worden. Die Hallen haben jeweils Primärkon­struktionen aus Zweigelenkrahmen in Vollwandbauweise. Die Rahmen sind genietet und geschweißt. Die Backsteinaußenwände sind der Primärkonstruktion jeweils vorgeblendet und haben schlanke, hochrechteckige Fenster (teilweise zugesetzt) mit Metallsprossen.

Ausstattung: Elektrofördermaschinen (Fa. AEG, Baujahr 1939 und 1941) mit Treib­scheiben (Ø 7,5 m). Die Maschinen hatten ursprünglich Antriebsleistungen von 3700 KW. 1977/79 wurde die Leistung mit Fremdbelüftung auf 4200 KW erhöht. Zu jeder Fördermaschine gehört ein Teufenstandszeiger mit Fahrtregler (Fa. AEG) und Bedie­nungsanlagen des Fördermaschinisten. Fördergeschwindigkeit: 16-20 m/s. Über  den Fördermaschinen befinden sich Doppelbrückenkräne in Vollwandbauweise. In separaten, jeder Fördermaschine zugeordneten Räumen stehen die Umformersätze jeweils mit Drehstrom-Antriebsmotor, Steuermaschine und drei auf gleicher Achse gekuppelten Erreger- und Hilfserregermaschinen.

Lüfter
Das Lüftergebäude ist eine zwischen den Schächten stehende, schmale, quaderförmige Backsteinhalle mit Flachdach über einem kräftigen und allseitig leicht vorkragenden Traufgesims. Die Backsteinaußenwände umhüllen eine Primärkonstruktion aus voll­wandigen Dreigelenkrahmen. Der Zugang zur Halle erfolgt an beiden Schmalseiten über Doppeltüren, die durch doppelte Backsteinstreifen an den Laibungen und durch kräftige, bis zu den Gebäudeecken reichende Einfassungen gerahmt sind. Über der vorspringenden Einfassung erheben sich drei schlank-hochrechteckige Fenster mit Metallsprossen.

Nur der Lüfter vor der nördlichen Längsfassade von 1943 ist erhalten. Er besteht aus dem Diffusor über quadratischem Grundriß, Ventilator und dem zum Wilhelm-Roelen-Schacht orientierten Hauptschieber, mit dem die Verbindung zum Schacht unterbrochen werden kann. Das Flügelrad des Ventilators hat einen Durchmesser von 5,95 m und leistete 20.000 m3/min. Diffusor und Umhüllung des Ventilators bestehen aus genieteten und geschraubten Blechplatten. Die Umhüllung des Ventilators wurde kürzlich erneuert. Von dem ersten, 1934 aufgestellten Lüfter sind an der südlichen Längsseite nur noch die Fundamente erhalten.

Die historischen Antriebsmaschinen der Ventilatoren sind nicht erhalten. Der ältere Ventilator von 1933 wurde von einer Tandem-Verbunddampfmaschine mit 2600 PS angetrieben. Der Ventilator von 1943 war mit einem AEG-Asyncronmotor ausgestattet.

Fazit
Der Franz-Lenze-Schacht der Zeche Walsum ist ein Dokument für den Entwicklungs­stand der Bergbautechnik und des Ruhrbergbaus in den 1930er Jahren. Er ist daher bedeutend für die Geschichte des Menschen und die Geschichte der Arbeits- und Produktionsverhältnisse.

Die Zeche Walsum ist ein Dokument für die schon vor der Jahrhundertwende beginnen­de Expansionstätigkeit des Thyssen-Bergbaus. Neben der Anlage in Walsum wird dieser Bedeutungsaspekt nur noch durch die Zeche Lohberg in Dinslaken dokumentiert.

Die Schachtanlage Walsum 1/2 wurde nach dem in den 1920er Jahren überarbeiteten Konzept zu einer dem der leistungsstärksten Zentralförderschächte des Ruhrbergbaus zu einer Anlage, die in ihrer Größenordnung mit der epochalen Schachtanlage Zollverein 12 vergleichbar war. Um die enorme Förderleistung zu erbringen mußte eine leistungs­starke Fördereinrichtung konzipiert werden, die man mit der Kombination aus Turmge­rüst und Elektrofördermaschinen fand.

Das Turmgerüst gilt als letzte Entwicklungsstufe des Pyramidengerüstes. Die Verwandt­schaft mit den wohl seit 1892 gebauten Doppelstrebengerüsten ist unverkennbar. Als Vorteile dieser Bauart galten:
-        da die Streben entfallen, können die Fördermaschinen ganz eng an den Schacht herangerückt werden; auf dem Zechengelände ergibt sich dadurch ein Raumge­winn, da Schachthalle und Fördermaschinenhäuser als eine Einheit realisiert werden können
-        es ergeben sich - im Gegensatz zum Doppelstrebengerüst - kürzere Seillängen zwischen Treib- und Seilscheiben, so daß das Risiko des gefürchteten Seil­schlagens reduziert wird
-        da die Seile nahezu senkrecht geführt werden, ergeben sich im Fördergerüst kaum Schrägkräfte; die Konstruktion wird nur mit Zug- und Druckkräften belastet und kann leichter dimensioniert werden, wie ein vergleichbares Doppelstrebengerüst.
-        Zudem glaubte man mit den Turmgerüsten befriedigendere architektonische Lösun­gen zu finden, als mit den Doppelstrebengerüsten.

Die Vorteile der seit den 1920er Jahren gebauten Turmgerüste erschienen so groß, daß sie noch in den 1950er Jahren als geradezu optimale Seilscheibenstützkonstruktion galten, die selbst den nach dem Krieg häufiger gebauten Fördertürmen überlegen seien.

Von den erhaltenen und denkmalwerten Turmgerüsten des Ruhrbergbaus (1934 Greise­nau 4; 1940-44 General Blumenthal 7) ist das Gerüst des Franz-Lenze-Schachtes von 1938/39 in Walsum entsprechend seiner Aufgabe am größten und kräftigsten ausge­bildet. Es dokumentiert die Entwicklung im Fördergerüstbau und weist bereits den Weg zu den Kastenprofilen der Nachkriegszeit. Schachthalle und die beiden Fördermaschinenhäuser mit den Fördermaschinen bilden mit dem Fördergerüst eine funktionale Einheit.

Das aus der Bauzeit der Zeche stammende Lüftergebäude mit Ventilator und Diffensor ist ein Funktionsteil, das seit dem letzten Viertel des 19. Jahrhunderts das Bild der Übertagesanlagen eines Bergwerks mitbestimmte. Da vergleichbare, ältere Lüfter­anlagen inzwischen selten geworden sind wird der Lüfter der Zeche Walsum als Teil des Franz-Lenze-Schachtes als denkmalwert eingestuft.

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