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Objektführer / Essen / Route der Industriekultur / Zeche Zollverein / Siedlungen / Siedlungen im Essener Nordosten

 

Essen_Siedlung Stiftsdamenwald, Kyffhäuser-, Roonstraße, Stiftsdamenwald



 

stiftsdamenwald
Siedlungs Stiftsdamenwald . Foto 2009

Walter Buschmann
Siedlung Stiftsdamenwald

Die aus 24 Häusern mit 105 Wohnungen bestehende Siedlung wurde für die Bergleute der nahe gelegenen Schachtanlage Zollverein 6/9 (1895/97; 1903/1913) errichtet.

Die Siedlung besteht aus zwei parallel angeordneten Strassen, wobei die Roonstraße wesentlich kürzer ist als die Straße Stiftsdamenwald. Die Häuser sind geradlinig hinter Vorgärten an der Straße aufgereiht. Es sind 1- bis 2-geschossige Backsteinhäuser mit gliedernden Putzflächen. Nahezu jedes Haus ist anders gestaltet. Neben der unregelmäßigen Anordnung von Putzflächen und z. T. vorgeblendetem Fachwerk wird durch unterschiedliche Dachausbauten, Risalite, Dachformen, Platzzierungen der Eingänge etc. eine große Formenvielfalt erreicht. Die Häuser haben an der Rückseite zwei 1-geschossige Wirtschaftsanbauten, in die später Bäder eingebaut wurden.

Die Siedlung ist dem Grundmuster der linear gereihten Backsteinsiedlungen des 19. Jahrhunderts verhaftet. In einigen wichtigen Gestaltelementen kommt jedoch die malerisch-romantisierende Tendenz der Jahrhundertwende zum Ausdruck: Wechsel von fünf unterschiedlichen Haustypen, abwechslungsreiche Gliederung der Baumassen, Verwendung von Eckhaustypen zur Schließung und Abrundung der Straßenbilder, Sichtfachwerk, Vorgärten und Baumpflanzungen.

Die Siedlung wurde leider in unpassender Weise saniert. Nur noch wenige Hausbeispiele mit Zierfachwerk, verschieferten Gauben und Giebeldreiecken sind erhalten. Oft ist auf die Fassaden außenliegende Wärmedämmung mit schlichtem Verputz aufgebracht. Vor den Häusern befinden sich kleine Vorgärten mit ursprünglich schlichter Raseneinsaat, heute aber zunehmend eingefriedet und bepflanzt. Teilweise großkronige Bäume stehen in den Vorgartenflächen und bereichern das Straßenbild. Den straßenseitigen Hauseingängen sind heute schmale, holzverschalte Eingangsvorbauten vorgelagert.

Literatur
Meyer, Carl: Geschichte der Bürgermeisterei Stoppenberg, Essen 1914

Kastorff-Viehmann, Renate: Wohnung, Wohnhaus und Siedlung für Arbeiter-Bevölkerung im Ruhrgebiet in der Mitte des 19. Jahrhunderts bis zum Beginn des 1. Weltkrieges, Diss. Aachen 1980

Großmann, Joachim: Wanderungen durch Zollverein. Das Bergwerk und seine industrielle Landschaft, Essen 1999

Stemmrich, Daniel: Vom Kotten zum Mehrfamilienhaus, in: Beiträge zur Geschichte von Stadt und Stift Essen, Heft 96, 1981

Hundt, Robert: Arbeiterwohnungen auf den Zechen des Ruhrreviers, Essen 1901

Bollerey, Franziska/ Hartmann, Kristiana: Siedlungen aus dem Reg. Bez. Düsseldorf, o. O., o. J. (Essen 1980)

Ruhrlandmuseum(Hg.): Vom Hausen zum Wohnen. Wohnungsbau für Arbeiter zur Zeit der Industrialisierung: Essen ein Beispiel, Essen 1988

Buschmann, Walter: Arbeitersiedlungen. Historische Bedeutung und denkmalpflegerisches Erhaltungsinteresse, in: Rheinische Denkmalpflege 32, 1995, S. 263 – 271

Biecker, Johannes/ Buschmann, Walter(Hg.): Arbeitersiedlungen im 19. Jahrhundert - Historische Entwicklung und Bedeutung, Bochum 1985

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