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Objektführer / Essen / Route der Industriekultur / Bergbau / Zeche Zollverein / Zollverein 12 Gesamtanlage

 

Essen_Zeche Zollverein 12_Bergebunker

Texte und Dokumente
Walter Buschmann: Zeche Zollverein 12. Bergebunker


 

foto2011
Bergebunker. Foto 2011

Walter Buschmann
Zeche Zollverein 12. Bergebunker

Im Kern besteht das Gebäude der Bergebunker aus Betonsilos, in denen die Berge aus Lesebandhalle, Sieberei und Kohlenwäsche vor Abtransport zwischengelagert werden konnten. Die Silos sind in der generell auf Zollverein üblichen Stahlfachwerkarchitektur umhüllt. Die Ausstattung ist weitgehend erhalten.

Parallel zur Wipperhalle an das nordwestliche Ende des Wagenumlaufs anschließender quaderförmiger Gebäudekörper von 1931(Schupp/Kremmer). Das Gebäude ist über eine schräge Transport­brücke mit der Lesebandhalle verbunden. Die Leseberge wurden über diese Transportbrücke mit Gummibändern in den Bergebunker (Fassungsvermögen 110 t) gefördert. Die Waschberge aus der Wäsche wurden ebenfalls über Gummibänder in den Bergebunker gefördert. Diese Bänder sind untergebracht in einem Aufbau, der sich über den ganzen östlichen Flügel des Wagenumlaufs erstreckt und bis an das Ende des Bergebunkergebäudes reicht. Die Bänder enden über dem Bergebunkern und entladen die Wasch­berge auf ein Resonanzschwingsieb.

Der aus Beton gefertigte Bergebunker steht innerhalb des Gebäudes und wird umhüllt durch ein Gebäude mit der für Zollverein typischen Konstruktion aus tragenden Zweigelenkrahmen und vorgehängten Stahlfachwerkfassaden.

An das Bergebunkergebäude schließen sich zwei offene Transportbrücken an. Eine Brücke führt zur Halde, zur Entsorgung der nicht zum untertägigen Versatz brauchbaren Leseberge. In umgekehrter Richtung konnte über diese Brücke Berge von der Halde zum Schacht transportiert werden. Die Brücke ist jenseits des Zechenbahnhofs mit einem Kreiselwipper bestückt, der eine Bergeverladung auf Eisenbahnwaggons ermöglichte. Die zweite Brücke führt zur Schachtanlage 1/2/8, diente anfangs noch zum Transport der aus den Schächten 1 und 2 geförderten Kohle zur zentralen Aufbereitung der Schachtanlage 12 und war bis zur Umstellung auf Skipförderung notwendig, um die von 1/2 kommenden Holz- und Materialwagen zum Zentralschacht fördern zu können.

Ausstattung: Erhalten sind Gleisanlagen, elektrisch betriebene Kettenbahnen und zwei Stellwerke. Die Leerwagen aus der Wipperhalle liefen über eine Schrägkettenbahn zu der tiefer gelegenen Abzugsbühne unter den Bunkern, wurden über Abzugsschieber mit Berge gefüllt, konnten das Bergebunkergebäude über die Transportbrücke zur Halde verlassen, oder wurden von der Abzugsbühne über eine Schrägkettenbahn wieder in den Wagenumlauf eingespeist, so dass die Berge über den Schacht zum untertägigen Versatzort gefördert werden konnten.

Für die von der Schachtanlage 1/2 kommenden Wagen steht eine separate Schrägkettenbahn bereit, die die Wagen an den Bergebunkern vorbei zur Wipperhalle fördert. Eine dritte Schrägkettenbahn im Bereich des Wagenumlaufs diente zum Transport leerer Wagen von der Wipperhalle direkt zur Haldenbrücke. Die von 1931 stammenden Anlagen zur Wagenförderung im Bereich des Bergebunkers sind weitgehend erhalten und wurden mit Einbau eines weiteren Bergebunkers und nach Aufgabe der Gestellförderung im südlichen Bereich nur leicht verändert. Der jüngere Bergebunker von 1942 mit den zugehörigen Einrichtungen, sowie die Anlagen aus der Nachkriegszeit gehören nicht zur denkmalwerten Substanz.

Die aufwendige Bergebunkeranlage auf Zollverein 12 erklärt sich aus der bis 1960 eingehaltenen ausgeglichenen Bergewirtschaft, d.h. die zu Tage geförder­ten Berge gingen zum überwiegenden Teil als Versatzmaterial in die Grube zurück. Erst die Mechanisierung der 1950er Jahre mit dem gewaltig steigenden Bergeanteil von 10. 000 - 12. 000 t/Tag ließ die Versatzwirtschaft nicht mehr zu. Die Berge wurde zunehmend auf die Halde gebracht oder auf LKWs und Eisenbahnwaggons verladen.

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