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schachthalle
Schachthalle. Foto 2005


 

 

 

Objektführer / Essen / Route der Industriekultur / Bergbau / Zeche Zollverein / Zollverein 12 Gesamtanlage

 

Essen_Zeche Zollverein 12_Fördergerüst und Schachthalle



 

foto2011
Fördergerüst und Schachthalle. Foto 2011

Walter Buschmann
Zeche Zollverein 12. Fördergerüst und Schachthalle

Das Fördergerüst erhebt sich über dem 1931 bis zur 12. Sohle (= 640 m) fertig gestellten und 1957 und 1972 tiefer geteuften (1005 m) Schacht 12 (d= 7,2 m). Es ist ein von Fritz Schupp und Martin Kremmer entworfenes und von der Dortmunder Union gebautes Doppelstrebengerüst in Vollwandbauweise ( Nietkonstruktion) mit einer Höhe von 55,0 m. Für das Gerüst war zunächst eine vollständige Schweißung aller Verbindungen vorgesehen gewesen. Wegen der dynamischen Belastungen der Schweißnähte hatte man an dieser Stelle jedoch noch nicht den Mut zur Verwendung dieser modernen Verbindungstechnik.

Die vier Strebenfüße sind über Gelenke auf vier Einzelfundamenten aufgelagert. Zwischen den Streben ist zur Aussteifung K-Fachwerk aus Vollwandprofilen eingefügt. Die von den Fußpunkten aus in den Flanschstärken stetig zunehmenden Streben laufen bis zur oberen Seilscheibenbühne durch und gehen dort über biegesteife Eckausbildungen in die stark dimensionierten oberen Seilscheibenträger über. Die ebenfalls kräftig bemessene Konstruktion der Kranbahn setzt an diesen Eckverbindungen an. Die untere Seilscheibenbühne ist zwischen den Strebenbeinen eingefügt und wird dadurch optisch in den Hintergrund gerückt. Die vier Seilscheiben haben Durchmesser von 6,5 m. Das Führungsgerüst setzt Unterhalb der unteren Seilscheibenbühne an und wird fast vollständig von der Schachthalle umhüllt. Auf der oberen Hängebankbühne sind noch die vier Schachttore aus der Zeit der Gestellförderung erhalten.

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Foto 2011

Die turmartige Stahlfachwerkhalle entstand 1931(Schupp/Kremmer). Die bis unter die Seilscheibenbühne reichende Halle ist in der Höhenentwicklung noch betont durch das vertikale Fensterband. Im Inneren ist die Technik der Skipförderung von 1967 nahezu vollständig erhalten. 

Quaderförmiger Gebäudekörper von 1931(Schupp/Kremmer), der sich in Breite und Höhe von den Baukörpern des Wagenumlaufs absetzt. Unter dem Fördergerüst entwickelt sich die Schachthalle turmartig bis knapp unter die unteren Seilscheiben. In den zum Platz vor dem Fördergerüst orientierten Fassaden vertikale Fensterbänder, ebenso an der Rückseite des turmartigen Aufsatzes. In der Südfassade im oberen Bereich zwei Fensterbänder zur Belichtung der oberen und unteren Hängebankebene und darunter zur Belichtung der Rasenhängebank drei große Hochrechteckfenster, von denen heute eines unter Entfernung des Brüstungsfeldes mit einer Doppeltür kombiniert ist.

Die Schachthalle trug zunächst über dem großen Fensterfeld der Vorderfassade in erhabenen Buchstaben die Inschrift "Zollverein" flankiert von Schlägel und Eisen und dem Firmenzeichen der Vereinigte Stahlwerke. Mit Umbenennung des Schachtes wurde etwa an gleicher Stelle in Fraktur die Inschrift "Schacht Albert Vögler" montiert und in gleicher Schrift direkt unter der Traufe der noch erhaltene Schriftzug "Zollverein". Wegen der Nähe Albert Vöglers zum NS-Staat wurde der untere Schriftzug nach dem Krieg demontiert. Die Löcher zur Befestigung der Inschrift waren lange noch in der Fassade sichtbar, sind aber bei der letzten Bausanierung geschlossen worden.

Ausstattung: Von der Doppelhängebank zur gleichzeitigen Be- und Entladung von zwei Böden der vier-etagigen Förderkörbe sind die beiden Geschoßdecken erhalten. Zur 1967 durch die Skipförderung ersetzten Wagenförderung gehören die Schachttore auf der oberen Hängebankebene sowie Reste der Gleisanlagen auf beiden Ebenen, teilweise nachträglich mit Beton eingeebnet. Auf der unteren Hängebankebene befindet sich direkt am Führungsgerüst der Steuerstand für die Skipförderung. Darunter sind die beiden Entladetaschen aus Stahlblech erhalten, in die das Fördergut aus den Skipgefäßen eingefüllt wurde. In der südwestlichen Ecke der Halle ist ein Materialaufzug und in der süd­östlichen Ecke ein Elektrofilter untergebracht.

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