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Objektführer / Essen / Route der Industriekultur / Bergbau / Zeche Zollverein / Zollverein 12 Gesamtanlage

 

Essen_Zeche Zollverein 12_Wipper- und Lesebandhalle

Texte und Dokumente
Walter Buschmann: Zeche Zollverein 12. Wipper- und Lesebandhalle


 

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Lesebandhalle im Vordergrund. Der im Hintergrund aufragende Kubus gehört zur Wipperhalle. Foto 2010

Walter Buschmann
Zeche Zollverein 12. Wipper- und Lesebandhalle

Der große kubusförmige Bau wurde 1931 erstellt. Die Wipperhalle – ein Raum von beeindruckenden Dimensionen – wurden die Förderwagen auf die Bäder der darunter angeordneten Lesebandhalle gestürzt. Nach der hier erfolgten Vorsortierung in Berge und Stückkohle folgte die weiterer Aufbereitungsarbeit in der Sieberei. Von hier aus wurde die Kohle über Bandbrücken in die Wäsche gefördert.

Mit 30 m Spannweite überspannen die Rahmen der 1931 erbauten Wipperhalle(Arch. Schupp/Kremmer) einen der größten in der Querausdehnung ungeteilt wahrnehmbaren Räume der Schachtanlage. Unterteilt durch zwei Geschoßdecken waren auf der oberen Ebene vier Kopfwipper aufgestellt, die das Fördergut auf die Rollenroste und Schwingsiebe der Sieberei entleerten. Als ein in Konstruktion und Gebäudeabmessungen eigenständiger Gebäudekörper, ist die der Wipperhalle vorgelagerte Lesebandhalle ausgebildet. Die fünf Lesebänder mit einer Länge von je 15,0 m sind ebenso wie die anderen technischen Ausstattungsstücke der Gründungszeit in diesem Funktionsbereich nicht erhalten. Wipper- und Lesebandhalle waren wie der Wagenumlauf aufgeständert und konnten zur Verladung der Stückkohle und Berge von Eisenbahnwaggons unterfahren werden. Beide Hallen hatten jedoch im Erdgeschoß wohl nachträglich einge­fügte, seitliche Wandschürzen, die zur Eindämmung der aus dem Verlade­betrieb resultierenden Kohlestaubwolken dienten. Nach Aufgabe des Lesebandbetriebes (1960) wurde die Halle im Erdgeschoßbereich auch an den Stirnseiten durch Wände geschlossen.

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Wipperhalle im Bau.

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Wipperhalle mit Kopfwippern

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Wipperhalle. Foto 2010

Der baulich-technische Zustand wird in diesem Bereich der Schachtanlage geprägt durch Ein- und Anbauten, die aus dem Übergang zur Skipförderung resultieren. Im Hof zwischen den Flügeln des Wagenumlaufs wurde 1958 eine Schrägbandbrücke für den Rohkohlenbandabschnitt 2 montiert. Die erhaltenen Bänder, die als Ersatz für den Wagenumlauf dienten, förderten die Rohkohle aus dem Bereich der Schachthalle zu den Sieben der Sieberei, die in einem neu geschaffenen Anbau in Verlängerung der Schrägbandbrücke seitlich an die Wipperhalle aufgestellt wurden.
Ausstattung: Im Anschluß an die beiden Rohkohlebänder ist eines der Siebe (Wedag, 1984) erhalten. An das Sieb schließt sich ein kurzes Leseband zur Aussortierung der Berge an. Zur Weiterverarbeitung der Stückkohle dient ein Zweiwalzenbrecher (Wedag, 1976). Das gebrochene und gesiebte Fördergut wanderte weiter auf die zur Wäsche führenden Rohkohlenbänderabschnitte 3 und 4. Im Bereich der Siebe und Walzenbrecher ist auch die Übergabestation der Rückkohlenbänder angeordnet.

Wipperhalle und Sieberei wurden 1992/93 umgebaut für eine Probebühne im Obergeschoß (ehem. Lesebandhalle) und Läden/Büros sowie Räume für Aktivitäten der benachbarten Stadtteile im Erdgeschoß. Die Glaswände an der Stirnseite des Erdgeschosses sollen zeigen, dass hier ursprünglich die Eisenbahnwaggons zur Beladung unter das Gebäude fuhren. Für die Probebühne musste die Lesebandhalle durch zwei neue Querwände vom Wagenumlauf abgeteilt werden.

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