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Fördergerüst und Schachthalle. Foto 2000

 

 

 

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Westlicher Schenkel des Wagenumlaufs. Foto 1998

 

 

 

Objektführer / Essen / Route der Industriekultur / Bergbau / Zeche Zollverein / Zollverein 1-2-8 Gesamtanlage

 

Essen_Zeche Zollverein 1-2-8. Fördergerüst und Wagenumlauf Schacht 1



 

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Fördergerüst und Wagenumlauf. Im Vordergrund Fördermaschinenhaus. Dahinter die Schachthalle. Foto 2010

Walter Buschmann
Zeche Zollverein 1-2-8. Fördergerüst und Wagenumlauf Schacht 1

Der Bau des zweiten Fördergerüstes über Schacht 1 (Malakowturm 1847, erstes Fördergerüst 1903) wurde mit dem Tieferteufen des Schachtes bis zur 13. Sohle (= 750 m) erforderlich. Heute reicht der Schacht bis zur 14. Sohle (= 1005 m).

Das Fördergerüst über Schacht 1 entstand 1956-58 nach Entwurf von Fritz Schupp. Es ist ein eingeschossiges Strebengerüst in Vollwandbauweise für einfache Förderung der Bauart Dörnen 2. Höhe bis zu den Seilscheibenträgern 39,5 m. Die beiden Seilscheiben haben Durchmesser von 5,5 m. Die Konstruktion ist überwiegend geschweißt, teilweise genietet. Das Führungsgerüst ist ohne Diagonalstäbe konstruiert mit außen umlaufenden Treppen. Die Streben sind durch K-Fachwerk (Vollwandprofile) ausgesteift. Die Ständer der Kranbahn setzen unmittelbar an den Streben bzw. den querlaufenden Riegeln der Seilscheibenträger an. In der Gestaltung gibt es deutliche Parallelen zum Fördergerüst von Zollverein 12. Die Form des Gerüstes folgt deutlich sichtbar nicht allein den technischen Anforderungen, sondern auch den gestalterischen Vorstellungen des Architekten.

Schachthalle
Die Schachthalle von Schacht 1 entstand gleichzeitig mit dem Fördergerüst und wurde ebenfalls von Fritz Schupp entworfen. Es ist eine turmartige Stahlfachwerkhalle auf Rechteckgrundriß mit einer Primärkonstruktion aus geschraubten und geschweißten Doppel-T-Trägern, die zu Rahmenkonstruktionen zusammengefügt sind. Vorgehängte Stahlfachwerkwände mit liegenden, längs­rechteckigen Gefachen. An den Längsseiten hohe, vertikale Fensterflächen. Die östliche noch mit Metallsprossenfenstern versehen. Ausstattung: Drei von vier Schachttore auf Aufschiebe- und Abzugsvorrichtung  erhalten. Zu den oberen Schachttoren gehören zwei Bühnen über der Hängebank als Zugangs­möglichkeit der Mannschaften zu den vieretagigen Förderkörben. Mit jeder Seilfahrt können 64 bis 68 Mann transportiert werden. Auf Hängebankni­veau ist die Anschlägereinrichtung erhalten. Auf der Aufschiebeseite automatische Aufschiebevorrichtung. Unter der Hängebankebene Klappbühne zur Fixierung der Förderkörbe.

Wagenumlauf
Der Wagenumlauf von Schacht 1 wurde zusammen mit dem Fördergerüst und der Schachthalle 1956-58 nach Entwurf von Fritz Schupp errichtet. Überwiegend auf Stützen aufgeständerte Stahlkonstruktion, die sich auf dem Grundriss eines lang gestreckten Rechtecks aus der Schachthalle heraus entwickelt. Direkt im Anschluss an die Schachthalle, sowie an den Schmalseiten ist der Wagenumlauf über den Stützen als geschlossenes Bauwerk mit tragenden Rahmen als Primärkonstruktion und vorgehängten Stahlfachwerkfassaden ausgebildet. Der westliche Schenkel ist eine offene Gleisbrücke, die, rechtwinklig abknickend, auf die Verbindungsbrücke zum Schacht 12 zuführt und über eine Schrägkettenbahn mit dem Holz- und Materialplatz verbunden ist. Über diese Schrägkettenbahn sind die leeren Wagen, von der Abzugsseite des Schachtes kommend, zum Lagerplatz transportiert worden. Für die beladenen Wagen ist dem nördlichen Schenkel des Wagenumlaufs eine Schrägkettenbahn vorgelagert. Die Schrägbrücke ist mit einer großflächig verglasten Stahlfachwerkfassade verblendet. Sie mündet in ein Bauwerk auf dreieckigem Grundriss, das analog zum Wagenumlauf als aufgeständerte, geschlossene Gleisbrücke ausgebildet ist. Alle Gleisbrücken sind mit horizontalen Fensterbändern versehen. Unter dem westlichen Schenkel des Wagenumlaufs reicht eine Schürze von der Unterkante des Wagenumlaufs bis auf Erdbodenniveau.

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Ausstattung: Auf der Aufschiebeseite laufen zwei Gleise auf den Schacht zu. Sie sind jeweils mit zwei hintereinander angeordneten Bremsvorrichtungen versehen. Auf der Abzugsseite setzt sich der Wagenumlauf mit einem Gleis fort. Im Nordschenkel des Wagenumlaufs vereinigen sich die Gleise der Verbindungsbrücke zum Schacht 12 mit den Gleisen des Materialtransports und werden über eine schiefe Ebene mit drei Schrägkettenbahnen auf das Niveau der Hängebank geführt. Am Ende der schiefen Ebene befindet sich ein Stellwerk.

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Wagenumlauf. Blick von der zum Schacht 12 führenden Brücke Brücke. Foto 1998

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