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Objektführer / Essen / Route der Industriekultur / Bergbau / Zeche Zollverein / Zollverein 1-2-8 Gesamtanlage

 

Essen_Zeche Zollverein 1-2-8. Förderturm und Wagenumlauf Schacht 2



 

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Förderturm Schacht 2. Foto 1985

Walter Buschmann
Zeche Zollverein 1-2-8. Förderturm und Wagenumlauf Schacht 2

Der Förderturm von 1950 wurde 1964 von Bochum nach Essen umgesetzt. Es ist ein typischer Vertreter der von Fritz Schupp nach dem Zweiten Weltkrieg entstandenen Fördertürme in Stahlfachwerkbauweise. Zudem überliefert der Turm einen der Gründungsschächte der Zeche Zollverein.

Nach dem Malakowturm von 1850 und dem Fördergerüst von 1923 ist der Förderturm über dem bis zur 14. Sohle (= 1005 m) reichenden Schacht die dritte Seilscheibenstützkonstruktion über diesem Schacht. Der Turm war nach Entwurf von Fritz Schupp 1950 für die Zeche Friedlicher Nachbar  in Bochum entstanden und wurde 1964 auf den Schacht Zollverein 2 umgesetzt.  Es ist ein Stahlfachwerkturm mit Flachdach auf Rechteckgrundriß mit einer Höhe von 51,56 m. Auf einer Unter­konstruktion aus Stahlbeton erheben sich vier kräftige Eckständer, die durch zahlreiche Diagonalstreben versteift sind. Diese Primärkonstruktion trägt im Turmkopf drei in Stahlbeton ausgeführte Bühnen: Maschinenbühne, Maschinen­kellerbühne, Umformer- und Ablenkscheibenbühne. Die Hängebank ist ebenfalls als Stahlbetonbühne ausgebildet. Die Konstruktion des Turmkopfes besteht aus geschweißten Stahlrahmen für eine Fördermaschinenhalle mit dem für die Architektur von Fritz Schupp charakteristischen Raumbild. An einer Schmalseite ist dem Turm in der Breite eines ganzen Gefaches ein Montageschacht angegliedert mit schwächer ausgebildeter Primärkonstruktion.

Der Turm wird umhüllt von einer einheitlich gestalteten Stahlfachwerkfassade, die die unterschiedlichen Funktionsbereiche des Turmes nicht widerspiegelt, sondern formal mit den dominierenden Horizontalgefachen auf den anschließenden Wagenumlauf bezogen ist. Der Turm wird an den Schmalseiten von jeweils einem und an den Längsseiten von jeweils drei vertikalen Fensterbändern belichtet. Die Fensterbänder sind im Bereich der Maschinenbühne durch geschlossene Gefache unterbrochen, so dass zumindest der Turmkopf als eigenständiger Funktionsbereich mit Fördermaschine im äußeren Erscheinungsbild ablesbar wird. Die schmaleren Gefachbreiten der Fensterbänder korrespondieren mit den Eckgefachen.

Ausstattung: Im Turmkopf Elektrofördermaschine (Fa. Siemens-Schuckert, 2000 KW, Baujahr 1950) mit einer Treibscheibe für Zweiseilförderung, die 1966/67 den neuen Anforderungen angepasst wurde. Fahrtenregler und Teufenstandszeiger (Fa. Siemens-Schuckert). Bedienungseinrichtung des Fördermaschinisten. Über der Halle Doppelbrückenkran in Vollwandbauweise (Fa. RheinStahl Union AG, Tragkraft 30 000/7500 kg, 1950). Auf Umformer- und Ablenkscheibenbühne Umformer der Fa. Siemens-Schuckert, Leistung 2140 KW.

Auf Hängebankniveau auf drei Ebenen Schachttore, die über der Hängebank mit zwei Bühnen erschlossen werden. Neben dem Schacht kleine Bude für den Anschläger.

Wagenumlauf Schacht 2
Der direkt an den Förderturm von Schacht 2 anschließende Wagenumlauf entstand ebenfalls 1964 nach Entwurf von Fritz Schupp. Es ist ein im Grundriss U-förmiges Bauwerk zwischen Förderturm und dem Wagenumlauf von Schacht 1. Die beiden direkt an den Turm angrenzenden Schenkel sind zweigeschossige Baukörper mit Flachdächern. Primärkonstruktion aus Zweigelenkrahmen mit vorgehängten Stahlfachwerkfassaden. Der südliche Schenkel in Stahlfachwerkkonstruktion ragt durch das Obergeschoß der Kaue. Der nördliche Flügel ist eine geschlossene Transportbrücke in Stahlfachwerkkonstruktion auf Stahlstützen. An der Südostecke schließt an den Wagenumlauf ein geschlossener Mannschaftsgang mit Treppenturm an. Alle Stahlfachwerkfassaden haben liegende Gefachfelder und horizontale Fensterbänder.

wagenumlauf
Wagenumlauf

Ausstattung: Auf Hängebankebene führen auf den Schacht zwei Gleise auf der Aufschiebeseite mit Brems- und Aufstoßvorrichtungen zu. Ein Gleis verzweigt sich über eine Weiche kurz vor dem Schacht. Es wird seitlich am Schacht mit Bremsvorrichtung vorbeigeführt. Die beiden aus dem Schacht herausführenden Gleise und das Seitengleis vereinigen sich an der Abzugsseite zu einem zur Kettenbahn des Wagenumlauf von Schachtes 1 führenden Gleis.

 

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