kopf

 
Home
News
Warum Industriekultur?
Veranstaltungen
Vereine, Museen, Archive
Projekte und Themen
Orte und Objekte
Impressum und Kontakt
Links

 

 

 

 

 

 

 


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Objektführer / Essen / Route der Industriekultur / Bergbau / Zeche Zollverein / Kokerei Zollverein Gesamtanlage

 

Essen_Zeche Zollverein. Kokerei_Schwefelsäureanlage 78%



 

aussen
Schwefelsäureanlage 78&. Foto 1992

Walter Buschmann
Kokerei Zollverein in Essen. Schwefelsäureanlage 78%

Im gleichen Block mit der Druckgasbehandlung und dieser funktional direkt nachgeschaltet, steht die Schwefelsäure-Naßkatalyse (1958, Arch. Fritz Schupp). In der Anlage wird der in den H2S-Waschern gewonnene Schwefelwasserstoff in 78%ige Schwefelsäure umgewandelt. Die Schwefelsäure-Naßkatalyse wurde erst in den 1930er Jahren entwickelt. 1934 erhielt die Fa. Metallgesellschaft AG Frankfurt für das Verfahren ein Patent. Die Fa. Lurgi baute bis 1945 etwa 26 Anlagen und belieferte auch die Kokerei Zollverein.

Die Anlage besteht aus einem Gebläseraum mit Schaltraum, zwei Verbrennungsöfen mit Abhitzekesseln, Kontaktturm, Kondensationsturm über einem eingeschossigen Sockelbauwerk und Rieselkühler.

Der Gebläseraum ist eine offene Halle in Stahlbetonkon­struktion. Der angefügte Schaltraum ist mit Backsteinau­ßenwänden versehen. Die Gebläse dienen dazu, die aus der Druckgasbehandlung kommenden Schwefelwasserstoffschwaden den Verbrennungsöfen zuzuführen.

Die unter freiem Himmel aufgestellten beiden Verbrennungs­öfen sind liegende Stahlblechzylinder über Stützpfeilern, die im Inneren mit feuerfestem Material ausgekleidet sind. Über Brenner wurde in den Öfen der Schwefelwasserstoff entzündet. Es ergab sich bei einer Temperatur von ca. 990o SO2 mit Wasserdampf. Unmittelbar mit den Öfen verbunden sind Abhitzekessel, in denen unter Nutzung der Ofenhitze Dampf erzeugt wird.

Direkt neben den Öfen steht der Kontaktturm, ein aufrechtstehender, geschweißter Stahlblechzylinder. In dem Turm wurde über einen Katalysator das SO2 aus den Öfen zu SO3.

Der Kondensationsturm erhebt sich über einem eingeschossi­gen Bauwerk in Stahlbetonkonstruktion mit Backsteinaußenwänden. Der Turm ist ein stehender Stahlblechzylinder mit angefügtem Bedienungspodest knapp unterhalb des Turmkopfes, in dem  durch Kondensation aus dem SO3 die 78%­ige Schwefelsäure H2SO4 entsteht.

In dem abschließenden Rieselkühler wurde die Säure in gusseisernen Rohren mit außen aufgegebenem Wasser weiter gekühlt und gelangt über einen Zwischenbehälter zu einem 300 m3 Tank, der neben der Teerverladung angeordnet ist.

Die Schwefelsäureanlage wurde 2009 abgebrochen.

all Copyrights reserved / Alle Rechte der Texte und Bilder dieser Homepage
verbleiben beim Verfasser bzw. Hersteller:
©Rheinische Industriekultur e.V. 2004-2006