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Objektführer / Wollroute

Eupen_Grand Ry
Klötzerbahn 32-34

Texte und Dokumente
Walter Buschmann: Das Tuchmacherhaus Grand Ry

strassenansicht_1998
Straßenansicht. Foto 1998

Walter Buschmann
Das Tuchmacherhaus Grand Ry


Das Haus entstand 1761-63 im Auftrag von Nikolaus Joseph Grand Ry. Die Tucherfamilie Grand Ry gehörte im 18. Jh. zu den ersten und einflußreichsten Tucherfamilie in Eupen. Das Haus Klötzerbahn 32-34 blieb bis Ende des 19. Jhs. im Eigentum der Familie, wurde 1893 in eine Post umgewandelt und 1979-83 als Verwaltungssitz der Deutschsprachigen Gemeinschaft ausgebaut.

Der dreigeschossige Backsteinbau mit hohem Mansarddach wurde als Dreiflügelanlage auf U-förmigem Grundriß nach Art der Pariser Stadthôtels erbaut (vgl. Stammhaus Clermont in Vaals und Wylre'scher Hof in Aachen). Der Mitteltrakt hat fünf, die Seitenflügel je vier Achsen. Der Hauptflügel wird durch einen einachsigen, übergiebelten Mittelrisalit gegliedert, in dem sich auch der Haupteingang befindet. Im Giebelfeld über dem Mittelrisalit befindet sich eine Darstellung des Zerberus. Mittelrisalit und Gebäudeecken werden durch Eckquader in Zahnschnittfolge hervorgehoben. Tür- und Fensteröffnungen sind stichbogig und werden von Blausteinlaibungen mit Keilsteinen umrahmt. Der Ehrenhof wird zur Straße von einer leicht geschweiften Ziegelmauer mit Blausteinsockel und Blausteinpfeilern begrenzt. In der Mitte befindet sich zwischen zwei Pfeilern ein prächtig geschmiedetes Gittertor.

Durch die Umwandlung des Gebäudes in eine Post blieb von der historischen Ausstattung nichts erhalten. Wegen Bauschäden mußten 1979 sämtliche Decken erneuert werden. Unter dem historischen Dachstuhl wurden nach 1994 Büro- und Sitzungsräume eingerichtet.

Wie das Haus ursprünglich in die Tuchfabrikation einbezogen war ist ungewiß. Im rückwärtigen Grundstücksbereich soll es Werkstattbauten gegeben haben, von dem ein Rudiment noch in der Seitengasse (Hostert) zu sehen ist. Die übrigen Hintergebäude waren  schon früh abgebrochen worden. Vom dreiflügligen Haupthaus wurde sicher das hohe Mansarddach mit liegendem Dachstuhl (naturgebogene Stuhlsäulen) als Wollager benutzt. Denkbar ist, dass die Seitenflügel, zumindest teilweise - wie beim Stammhaus Clermont in Vaals - in die Produktion einbezogen waren.

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