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tor
Tordurchfahrt an der Oranienstraße

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


hauptbau1998
Hauptbau 1998

 

Objektführer / Aachen / Wollroute

Aachen_Tuchfabrik Arnold&Schüll
Oranienstraße 9

Texte und Dokumente
Florian Glinski: Tuchfabrik Arnold&Schüll, Semesterarbeit RWTH Aachen Lehrgebiet Denkmalpflege, WS 1998/99(gekürzte und für das Internet bearbeitete Fassung)

 

schaubild
Schaubild 1925

Florian Glinski
Die Tuchfabrik Arnold & Schüll in Aachen

Arnold & Schüll wurde 1875 im so genannten Kupferhof, Templergraben 86 (Tuchfabrik Marx und Auerbach) gegründet. Zwischen 1906 - 1911 baute man eine neue Fabrikanlage auf dem Gelände der ehemaligen, 1906 durch Brand zerstörten Tuchfabrik Theodor Woetzel in der Oranienstr. 9. Der Entwurf stammt wahrscheinlich von dem Architekten Edmund Thyssen, der in der Umgebung mehrere Fabrikanlagen baute. Das Fabrikgebäude von Arnold & Schüll passt sich gut in die Umgebung ein. Man betritt das Fabrikgelände durch ein Wohnhaus, das sich völlig in die Häuserreihe der Oranienstraße integriert.

Die Fabrikanlage besteht aus zwei 4-5geschossigen Langhäusern und dazwischen liegendem Innenhof, Hauseinfahrt, Bürotrakt, Kesselhaus und Kohlelager. Der Schnitt durch das Hauptgebäude zeigt, wie die Antriebsenergie aus dem Maschinenhaus auf die einzelnen Stockwerke übertragen wurde. Diese Art der Kraftübertragung war für die damalige Zeit schon etwas veraltet mit Abkehr von der zentralen Energieerzeugung zugunsten von Einzelantriebe mit Elektromotoren.

transmissionen
Schnitt durch Hauptbau und Halle. System der Transmissionen. Kesselhaus

Jede Etage der Langhäuser bestand früher aus einem großen Raum. Die Decken der beiden Langhäuser waren gestakte und verputzte Holzbalkendecken. Um mehr Sicherheit im Brandfall zu gewährleisten wurden die Treppenhäuser "feuerfest" ausgebildet mit Treppen in Stahlbeton. Erhalten sind die Treppengeländer, Feuerschutztüren und Fenster

Der Innenhof zwischen den beiden Langhäusern ist mit einem Glasdach überdacht. Heute ist die Raumwirkung der Halle allerdings durch die vielen Trennwände nicht mehr erfahrbar.

innenhof
Innenhof mit Blick auf die Halle. Foto 1998

Da bei der Tuchherstellung viel Wasser benötigt wurde hatte die Fabrik Nutzungsrechte für einen Bach, der sich auf dem Gelände befindet. Die mit Wasser zusammenhängenden Arbeitsgänge befanden sich im Kellergeschoss des Gebäudes.

Nachdem die Fabrikation zwischen 1975 - 1978 eingestellt wurde, erwarb der jetzige Eigentümer den ganzen Komplex und ließ alle noch vorhandenen Maschinen verschrotten. Die durchgeführten Sanierungs- und Umbaumaßnahmen beschränkten sich auf das Notwendige.

Im Einzelnen wurden folgende Maßnahmen durchgeführt:

  • Die Fenster der Langhäuser wurden durch Aluminiumfenster in gleicher Aufteilung wie die Originalfenster ersetzt. Rahmen und Sprossen der neuen Fenster sind allerdings ungefähr doppelt so dick sind wie bei den Originalfenstern. Die Aluminiumfarbe der neuen Fenster sticht unangenehm ins Auge und passt nicht zum historischen Gebäude. Außerdem fehlt bei den beweglichen Flügeln eine Sprosse. Nur im Treppenhaus blieben die alten Fenster erhalten.
  • Die Innenräume sind heute kleinteilig durch Trennwände aufgeteilt, da das Gebäude für viele verschiedene Nutzer hergerichtet wurde.
  • Die Mauerwerksinstandsetzung wurde zurückhaltend unter Belassung zahlreicher Schäden durchgeführt.
  • Im Kesselhaus wurden neue Kunststofffenster in vergrößerten Öffnungen eingebaut.
  • Der schmiedeeiserne Zaun wurde durch einen Edelstahlzaun ersetzt.

Hauptbau1906
Hauptbau 1906

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