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Treppe
Neues Treppenhaus. Foto 2006

 

Objektführer / Aachen

Aachen_KaffeeCroon
Matthiashofstraße 28/30

Texte und Dokumente
Corinna Hilscher: Kaffeerösterei Heinrich Croon in Aachen und seine heutige Nutzung als Büro- und Verwaltungsgebäude. Semesterarbeit Lehrgebiet Denkmalpflege RWTH Aachen, WS 2006/07(gekürzte und für das Internet bearbeitete Fassung)

 

strassenfoto
Straßenansicht. Foto um 1920

Corinna Hilscher
Kaffeerösterei Heinrich Croon in Aachen und seine heutige Nutzung als Büro- und Verwaltungsgebäude

 

Geschichte

Die Firma Heinrich Croon wurde zunächst als „Kolonial- und Materialwaren- Handlung en gros“ in der Zeit nach den Befreiungskriegen am 15. Juli 1822 durch Heinrich Croon gegründet. Die Firma Croon war, wie es zu dieser Epoche üblich war, zeitlebens ein Familienunternehmen. 1855 erteilte Heinrich Croon seinen Söhnen Richard und August Croon Prokura. Am 20. Juli 1861 starb Heinrich Croon, der Gründer der "Kolonial- und Materialwaren-Handlung" und späteren "Kaffeerösterei Croon". 1893 gaben die Söhne Heinrich Croons’ die Leitung des Geschäftes wiederum an ihre Söhne Rudolf und Albert Croon weiter. 1922 feierte die Firma ihr 100-jähriges Bestehen und gab zu diesem Anlass eine Festschrift.

Der Begriff "Kolonialwaren" bezeichnet überseeische Erzeugnisse und Lebensmittel, insbesondere Kaffee, Zucker, Tabak, Reis, Kakao, Gewürze und Tee - dabei gehörte der Kaffee-Handel schon damals zum Hauptgeschäft. Kaffee wurde durch Agenten oder befreundete Handelhäuser in Amsterdam, Antwerpen oder Rotterdam gekauft, per Schiff nach Uerdingen oder Maastricht gebracht, und von da per Achse nach Aachen gefahren. Anfangs hatte die kleine Firma ihren Sitz in der Krämerstraße in Aachen. Sie wuchs unentwegt und siedelte zweimal innerhalb Aachens um, bis sie letztlich 1880, auf das Grundstück Mathiashofstr. 40, Ecke Franzstraße erwarb und bis 1887 das erste Gebäude auch zum Brennen und Rösten von Kaffee erbaute. 1907/08 entstand auf ehemaligem Kasernengelände ein Erweiterungsbau. Die Lage in der Mathiashofstraße war schon damals im Hinblick auf die Nähe zum Aachener Hauptbahnhof sehr verkehrsgünstig und vor allem was die Versendung des Kaffees anbetrifft optimal.

Gründungsbau, um 1887
 
Das Gebäude nach Plänen des Architekten Edmund Thyssen ist ein zweieinhalbgeschossiger Backsteinbau mit Kellergeschoss. Die Ziegel sind dunkelrot bis violett. Die Fassade wird durch Lisenen in sieben Achsen gegliedert. Wandflächen und Lisenen sind durch unterschiedliche Farbigkeit der Fugen (rot – weiß) abgesetzt. Drei Mittelachsen werden nochmals durch zwei breite Pfeilervorlagen, die über das Dach hinausgehen, herausgehoben. Im Keller und im ersten und zweiten Geschoss befindet sich in jeder der sieben Achsen ein segmentbogiges Fenster. Alle Fensterbänke sind aus Blaustein, der in den naheliegenden Steinbrüchen in Eupen, Raeren, Wahlheim und Corneliemünster gebrochen wurde. Das Traufgesims wurde wie ein Klötzchenfries ausgebildet. Das Gebäude wurde mit einem flachen Satteldach gedeckt.

ursprungsbau
Gründungsbau von 1887. Foto 2006

Nach Osten hin trennte eine Mauer mit einem Tor das Gebäude von der Straße. Durch dieses Tor gelangte man zum Seiteneingang in der östlichen Fassade. Diese Seite ist wie die Straßenfassade durch über das Dach hinausgehende Pfeilervorlagen in drei Achsen gegliedert. Die Mittelachse wird von einem Brandgiebel bekrönt. Die äußeren Achsen hatten in jedem Geschoss ein Segmentbogenfenster, die Mittelachse besaß zwei, dafür etwas schmalere Fenster und im unteren Geschoss einen über eine Treppe zu erreichenden Eingang, der durch ein Vordach geschützt wurde. In allen Fensteröffnungen gab es Metallsprossenfenster.

Die Rückseite des Gebäudes ist nicht annähernd so repräsentativ gestaltet worden wie die bisher beschriebenen Sichtfassaden. Es gibt nur eine Fensteröffnungen und ein zweieinhalb Meter breites Schaltertor mit einer Rampe.

Zu dem Fabrikgebäude gehörte außerdem noch ein Nebengebäude, dass etwas versetzt westlich an den Bau angebaut war. Es war zweigeschossig, besaß im Parterre Oberlicht und im ersten Stock drei straßenwärts gelegene Metallsprossenfenster. Es war von der Straße direkt durch eine Tür zu erschließen und zusätzlich gelangte man über eine außen angebrachte Steintreppe zum ersten Stock. Der Bau war bekrönt von einem Schornstein, der das Hauptgebäude links daneben knapp überragte.

Die Innenräume sind hallenartig ausgebildet und in allen Geschossen mit Kappendecken ausgestattet. Die Decken wie auch die Böden sind massiv aus Beton. Die Kappenträger werden durch zwei, in allen Geschossen identische Hauptträger unterstützt. Zur Aufnahme der Traglasten gibt es in jedem Geschoss zwei Reihen Gusseisenstützen mit linear von Geschoss zu Geschoss zunehmendem Außendurchmessern.
 
In den Bauantragsunterlagen vom 09. April 1898 beschreibt Albert Croon die Nutzung der Räume wie folgt:

"Da ich meinen bisherigen Betrieb wesentlich zu vergrößern gedenke, bringe ich dies
hier durch den amtspolizeilichen Vorschriften gemäß zur Anzeige und bemerke hierzu folgendes:
 
a. Ich betreibe Colonialwaren-Engrosgeschäft verbunden mit Caffeebrennerei, Caffeeleserei und Packerei, die Caffeebrennerei ist in einem Nebengebäude, der ganze übrige Betrieb im Hauptgebäude untergebracht.
b. Das Hauptgebäude und das Nebengebäude, in welchen der ganze Betrieb stattfindet, sind in Aachen, Mathiashofstraße 40 belegen. Die Lage zur Umgebung ergibt sich aus beikommendem Situationsplane in duplo.
Von den Arbeitern werden benutzt:
Die gesamten Lagerräume des Hauptgebäudes, bestehend aus Keller, Räume im Parterre, Räume in der II. Etage. Diese sind alle gleich groß und zwar je 255,36qm. Innerhalb dieser zu allgemeinen Lagerarbeiten bestimmten Räumen sind vorhanden und für sich von übrigen Räumen abgetrennt:
1. im Parterre ein kleiner Packraum,
2. in der II. Etage eine Caffeeleserei nebst Waschraum.
Das Nebengebäude enthält die Caffeebrennerei.
c. [...] Im Gebäude führt eine 1,25 Meter breite, eiserne Treppe bis zum obersten Stockwerk, eine 1,35 Meter breite Steintreppe zum Keller.
d. Es werden im Maximum beschäftigt:
1. in der Caffeebrennerei 6 Arbeiter
2. in der Caffeeleserei 24 Arbeiter
3. in der Packerei 4 Arbeiter
4. in allen anderen Räumen, welche durcheinander gebraucht werden 10 Arbeiter
e. In der Caffeebrennerei befinden sich ein 3 1/2 Pferde starker Electromotor und 3 Caffeeröstapparate. Alle sind mit der Gebäudewand fest verbunden.
f. Es befinden sich auf dem Hofe 4 Aborte, welche mit Spülung versehen sind.
g. Das ganze Gebäude ist an die städtische Wasserleitung angeschlossen und sind an Stellen zugänglich angebracht, an welchen die Arbeiter Trinkwasser entnehmen können.
h. An den Caffeeleseraum ist ein Raum angebaut, welcher zur Aufbewahrung
der Kleider, sowie als Waschraum dient. Ein Speiseraum ist nicht vorhanden und auch nicht erforderlich.

packerei
Packerei. Foto um 1920

Leeserei
Kaffeeleeserei. Foto um 1920

Erweiterungsbau 1907/09

Die Baupläne für die Erweiterung des bestehenden Gebäudes sind am 27. Juli 1906 durch die von Heinrich Croon beauftragten Unternehmer Gebr. Pommée der Städtischen Baupolizei zur Genehmigung vorgelegt worden. Am 19.09.1908 wurde der Bauantrag genehmigt und am 22. März 1909 erfolgte die Meldung der Fertigstellung.

Der Erweiterungsbau wurde über einem Keller dreigeschossig mit Mansarddach ausgeführt. Die Straßenfassade wurde größtenteils weiß verputzt. Um aber ein einheitliches Bild zu schaffen, hatte man in Anlehnung an den Erstbau, Pilaster aus Backstein gemauert und die Fassade auf die Weise in sechs Achsen gegliedert. Außerdem sind Sockel und Traufgesims ebenfalls aus Backstein. Die Farbe der Steine ist jedoch ein helleres Rot, als die des ersten Gebäudes. Die erste östliche Achse ist als Eingangssituation besonders gestaltet. Die Tür wird von Backsteinmauerwerk umrandet und schließt mit einem Segmentbogen ab. Die Fassade darüber ist weiß verputzt wird aber Außen von Backstein-Pilastern gerahmt. Über der Türe befindet sich ein halbrund abschließendes Treppenhausfenster und darüber gibt es ein elliptisch geformtes Okuli. Die Achse schließt nach oben mit einem halbrunden, an den äußeren Enden leicht geschwungenen, Ziergiebel ab. Die Enden des Giebels liegen auf gleicher Höhe mit der Traufe des Mansarddaches. Je Achse befand sich für jedes Geschoss ein Metallsprossenfenster. Die im Kellergeschoss und in der 1. Etage schlossen halbrund ab, die in den oberen Etagen grade. Die Fenster im Dachgeschoss sind, bedingt durch das Dach, als Giebelfenster konstruiert. Am Ende des Baus entstand ein kleiner Hof, die Hoffassade im freien Giebel war in zwei Achsen gegliedert. Das Dach wurde sehr flach geneigt errichtet.

erweiterungsbau
Erweiterungsbau 1907/09. Foto 2006

Die Decken, und Böden des Gebäudes wurden massiv aus Beton gebaut. Die Lasten der Platten-und Kappendecken werden über Unterzüge auf Stahlträger weitergeleitet, die im zweiten Obergeschoss als T-Träger ausgeführt wurden. Wie schon beim ersten Bau entstanden auf diese Weise saalartige Geschossflächen.

Insgesamt nahmen beide Gebäude eine Fläche von 2461 Quadratmetern ein und boten mittlerweile rund 60 Angestellten Arbeit. Die Produktion, also die Rösterei, wurde mit dem Erweiterungsbau von der Straßenseite des alten Terrains nach dem Innenhof des neuen Terrains verlegt, um Platz für den Neubau zu schaffen. Der Neubau sollte auch moderne Ventilationsapparate und mehr Wascheinrichtungen erhalten, um den aufsteigenden Rauch zu reinigen, da die Luft durch das Kaffeerösten sehr verunreinigt wurde, und für die Nachbarschaft eine Belästigung darstellte. Außerdem war geplant die Schornsteine von bisher acht auf fünfzehn Metern zu erhöhen, damit sich die abziehenden Dünste besser verteilen. Um die Lärmbelästigung so gering wie möglich zu halten wurden die Maschinen weiter ins Innere des Gebäudes verlagert.

roesterei
Kaffeerösterei. Foto um 1920

Lager
Lager. Foto um 1920

lager2
Lager. Foto um 1920

Der Eingang führt in das Treppenhaus, durch welches beide Gebäude miteinander verbunden werden. Hinter der Treppenanlage befindet sich eine Rampe für den schnellen Transport der Güter vom einen ins andere Lagergebäude. Dahinter gibt es zusätzlich einen Lastenaufzug. Im Erdgeschoss befinden sich hauptsächlich Lagerräume und die Rösterei. Im Keller gibt es einen Ankleide- und einen Speiseraum für Männer und den Auslageraum. Im zweiten Obergeschoss befinden sich die Kaffeeleserei, -packerei, eine eigenen Kistenschreinerei und der Speiseraum für die Arbeiterinnen. Zur Einrichtung gehören noch diverse andere Maschinen, z.B. Reinigungs- und Sortiermaschinen.

Die Firma Heinrich Croon ist noch bis zum Jahr 1934 im Adressbuch für Aachen und Burtscheid mit der Adresse Mathiashofstraße 28/30 eingetragen. Danach, ab 1935, ist sie nur noch unter der Hausnummer 28 vermerkt der Betrieb hatte sich also entscheidend verkleinert, und benötigte nur noch den Erweiterungsbau. Das Gebäude mit der Hausnummer 30 wurde zu diesem Zeitpunkt bereits von der Rheinischen Speditionsgesellschaft Kaufmann & Schmitz genutzt. Laut Bauakten war diese Firma dort bis 1966 untergebracht. Ab 1949 steht die Firma H. Croon nicht mehr im Adressbuch und es ist wahrscheinlich, dass die Firma aufgelöst wurde. Da die Fabrikgebäude in der Zwischenzeit, seit Geschäftsaufgabe der Firma Croon bis 1992 von  unterschiedliche Unternehmen genutzt wurden, und die Nutzung immer nur von kurzer Dauer war, behandeln die folgenden Kapitel hauptsächlich den Umgang mit dem Gebäude ab dem Jahr 1992.

Umbau und Umnutzung 1993-1995

Der Umbau für ein Büro- und Verwaltungsgebäude der Mayerschen Buchhandlung erfolgte 1993-1995 nach Plänen der Architekten Th. Grzechowiak, D. Rudolph und G. Schöbben vom Haus für Architektur und Städtebau, Aachen.

Bei der Betrachtung der heutigen Fassade ist kaum ein Unterschied zur ursprünglichen Fassade zu entdecken. Beim östlich gelegenen Bau wurden die Blendnischen des obersten Geschosses der zweiten und der vorletzten Achse als Fenster ausgebildet, um weitere Lichtquellen zu schaffen; somit wurde der Charakter der Fassade beibehalten. Dagegen wurden zwei der Kellerluken zugemauert. Die ehemalige Mauer mit der Zufahrt zum Hof gab es schon länger nicht mehr. Stattdessen befindet sich dort eine hoch-gemauerte, weiß verputzte Toreinfahrt mit darüber liegenden Wohnungen, die zum anliegenden Wohngebäude gehören. Der Brandgiebel existiert nicht mehr, und die Öffnungen an der Seite der Fassade sind bis auf eine Tür zugemauert. Die rückseitige Fassade, die vorher nur ein kleines Fenster und das Tor als Öffnung hatte, weist nun 30 neue Fenster auf. Die Form wurde bewusst modern gestaltet und hebt sich von dem bestehenden Fenster ab, so dass sie in die spätere Zeit datierbar bleiben. Das ehemalige Schaltertor wurde saniert und festgestellt, und erinnert an seine damalige Funktion. Der westliche Bau hat seine historische Gestalt weitestgehend behalten. Die Metallsprossenfenster wurden gegen neue Fenster mit einfacher Teilung ausgetauscht. Um den Backsteinbau in neuem Glanz erstrahlen zu lassen, wurde die Fassade gestrahlt, Fugen bis zu drei Zentimetern ausgekappt und neu verfugt. Die Dachkonstruktion des Ursprungsbaus von 1887 war zu beschädigt und wurde, unter Einhaltung der bisherigen Dachneigung, Trauf- und Firsthöhe erneuert.

Die Raumausstattung beider Gebäude hat während der Sanierung die größten Veränderungen erfahren. Das Treppenhaus wurde vollständig umgestaltet. Da die Gebäude um genau ein halbes Geschoss versetzt liegen, hat man sich für eine Split-Level-Lösung entschlossen. Das Besondere daran ist die Ausführung über einem runden Grundriss. Dort, wo sich vorher der Warenaufzug befand, befindet sich ein Glasaufzug. Die vorher hinter dem Aufzug gelegene Stahltreppe musste aus brandschutztechnischen Gründen entfernt werden. Die Gebäude wurden zunächst völlig entkernt, und erst als die endgültige Nutzung feststand, wurden die Wände eingesetzt. Im westlichen Gebäude hat man als Flurtrennwand eine Wand aus Glasbausteinen in Wellenform errichtet und die Stützen jeweils zwischen die Wellen gestellt. So war es möglich die Guseisenstützen sichtbar zu erhalten und den Flur trotzdem als weiten Raum erscheinen zu lassen. Im anderen Gebäude wurde dies leider nicht so geschickt gelöst. Hier wurden normale Wände eingezogen und der Flur wirkt dadurch sehr beengt. Die für diesen Bau charakteristischen Kappendecken konnten unverändert erhalten bleiben. Ein weiteres Stahltreppenhaus musste leider aus Rentabilitätsgründen zugemauert werden. Es wurde aber zwei Treppenabsätze erhalten.

Zur Schaffung von Parkplätzen wurde eine Tiefgarage im Keller des ersten Gebäudes eingebaut mit Aufzug im Hof.

Fazit

Durch Umbau und Sanierung wurde die äußere Gestalt des Gebäudes in Substanz und Anschaulichkeit gewahrt. Nachträglich eingebaute Elemente wie die Fenster, wurden als moderner Zusatz kenntlich gemacht, die Fassade ansonsten in ihrer ursprünglichen Form belassen. Eine Hebebühnenanlage im Hof, wurde aus ökologischen und ästhetischen Gründen begrünt und auf diese Weise gut eingefügt.

Im Inneren hat man, die damals schon hochmoderne Konstruktion mit Beton und Kappendecken in ursprünglicher Form zu erhalten. Auch die für Fabrikgebäude des 19. Jahrhunderts typischen Gusseisenstützen sollten sichtbar bleiben. Im östlichen Gebäudekomplex wurde mittels Glaswand eine gute Lösung gefunden, im westlichen Gebäudekomplex dagegen die charakteristische Hallenwirkung leider aufgegeben. Zwei der stählernen Fabriktreppen konnten teilweise im östlichen Komplex erhalten bleiben. Leider werden diese Räume so genutzt, dass die Treppen kaum zur Geltung kommen. Die Verbindung beider Gebäude durch das modern und hell gestaltete Treppenhaus ist sehr gelungen.

Zusammenfassend ist zu bemerken, dass die Substanz der Raumausstattung größtenteils erhalten wurde, die Anschaulichkeit jedoch nicht ganz geglückt ist.

Man kann erkennen, dass sich die Eigner des Denkmals der denkmalpflegerischen Verantwortung bewusst sind und dies auch mit einem gewissen Stolz zeigen: An der Fassade hängt neben der Eingangstür die Denkmalplakette und darüber ein Plexiglasschild mit den einzelnen Entwicklungsstationen des Gebäudes von seiner Funktion als Fabrikgebäude bis hin zur heutigen Nutzung in der Gegenwart. In den Fluren werden historische Fotografien ausgestellt und zum Anlass des Tages des Offenen Denkmals hat man eine Faltkarte mit einigen sehr interessanten und nützlichen Informationen zum Werdegang des Denkmals herausgebracht.

Literatur

Fehl, G., Kaspari, D., Krapols, M.(Hrsg.): Umbau statt Abriß! Aachen 1995

Huyskens: Heinrich Croon, Aachen. In: Deutschlands Städtebau. Aachen. 1. Aufl., Berlin Halensee 1922
 
Huyskens: Heinrich Croon, Aachen. In: Deutschlands Städtebau. Aachen. 2. Aufl., Berlin Halensee 1925
 
Meyer, L.-H.: Kaffeerösterei Croon, Matthiashofstr. 34-40, in: Denkmalpflege
im Rheinland 11, Nr. 3, 1994.

Quellen

-Grundstücksakten zum Baugrundstück Mathiashofstr. 28-30, Archiv des Bauaufsichtsamtes Aachen. Einsicht im Januar 2007

Aachener Adreßbuch 1880-1942, Aachener Stadtarchiv. Einsicht im Januar 2007

http://freepages.genealogy.rootsweb.ancestry.com/~mlcarl/HIS/Aachen.htm.

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