Objektführer / Düsseldorf
Düsseldorf_Handelshafen
Texte und Dokumente
Ralf Herkrath: Der Düsseldorfer Handelshafen
Lageplan der Düsseldorfer Hafenbecken
Ralf Herkrath
Der Düsseldorfer Handelshafen
Der alte Hafen von Düsseldorf am Rheinwerft diente nur dem Umschlag von Handelsgütern, da sich die Schwerindustrie der Eisenbahn als Verkehrsträger bediente. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts war die logistische Kapazität des alten Hafens erschöpft. 1890 wurde mit dem Bau eines neuen Handelshafens in der Lausward begonnen. Der neue Handelshafen wurde 1896 offiziell dem Verkehr übergeben, konnte jedoch schon vorher abschnittsweise in Betrieb genommen werden. Der sichere Güterumschlag in sehr kurzer Zeit und eine gute Verbindung an die Eisenbahnlinien, sowie seine technische Ausstattung (elektrische Kräne, Beleuchtung, etc.) waren zu dieser Zeit vorbildlich. Im neuen Hafen wurde hauptsächlich Baumaterial, Holz, Nahrungs- und Futtermittel umgeschlagen, so entstanden an den Hafenbecken viele, z. T. sehr hohe Lagerhäuser- und Schüttgutbehälter.
Rheinwerft Düsseldorf, 1852
Schaubild des Handelshafens, 1896
Der neue Düsseldorfer Hafen bestand aus zwei in den Wasserflächen getrennten Teilen. Der stromabwärts gelegene kleinere Hafenteil war der Petroleumhafen (heute Landtag, Funkturm) Die südliche Wasserfläche teilte sich in verschiedene Hafenbecken (Zollhafen, Handelshafen, Holzhafen und Sicherheitshafen). Nach vielen Erweiterungsvorschlägen auch an anderen Orten wurde die Hafenentwickelung 1964 mit dem Becken Lausward 11 abgeschlossen.
Seit 1969 wurde der Hafen Bestandteil einer städtebaulicher Überlegungen, neue Entwicklungsgebiete für die Düsseldorfer City zu erschließen und die Hafenflächen umzunutzen. 1978 konnte die erste städtebauliche Vision mit dem Bau des Funkturms, des Landtags und der Komplettierung der Rheinuferpromenade auf dem Gelände des gefüllten Petroleumhafens realisiert werden.
Für den Bereich am Landtag war nach Ratsbeschluss eine gemischte Nutzung (unter anderem mit Wohnen) vorgesehen. Die Funktionsmischung konnte jedoch wegen Emissionen auf dem noch genutzten Hafengelände nicht umgesetzt werden. 1989 wurde aufgrund dieser Entwickelung die Nutzungskonzeption für den Bereich des Handelshafens festgelegt. Hier sollten Medieneinrichtungen mit ergänzenden Betrieben, Büroflächen für kreative Berufe und kulturelle Einrichtungen zugelassen werden. Die Umstrukturierung im engeren Hafenbereich um Handels- und Zollhafen ist so gut wie abgeschlossen. Die nächste Ausbaustufe ist die Landzunge entlang der Speditionsstraße zwischen Handelshafen und Holzhafen.
Da in Düsseldorf kaum noch Entwicklungsflächen zur Verfügung stehen, ist die Stadt hauptsächlich auf eine Innenentwickelung angewiesen (Umstrukturierung brach fallender Flächen). Die schnelle Umstrukturierung zeigt den hohen Entwicklungs- und Investitionsdruck, der auf den Hafenflächen liegt
|