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Lageplan

 


 

 

 

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Straßenansicht 2006


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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Verwaltungsgebäude. Foto 2006

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Foto 2006

 

 

 

 

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Foto 2006

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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Foto 2006

Objektführer / Köln

Köln_Schokoladenfabrik Kwatta
Roßstraße 12-16 google-map

Texte und Dokumente
Walter Buschmann: Kurztext
Stefanie Becker: Die Schokoladenfabik Kwatta in Köln-Ehrenfeld. Seminararbeit an der RWTH Aachen. Lehrgebiet Denkmalpflege. 2005

Kurztext
Die Anlage entstand 1890 als Rhenania-Brauerei. In den 1920er Jahren wurde der Komplex übernommen von der holländischen Schokoladenfirma Kwatta. Es entstand an der Roßstraße ein qualitätvoller Putzbau. Seit den 1960er Jahren gibt es verschieden neue Nutzungen: Ateliers, Büros und Wohnungen.

briefkopf

Briefkopf um 1925

Stefanie Becker
Die Schokoladenfabrik Kwatta in Köln-Ehrenfeld

Lage, Geschichte und Denkmalschutz
Der Gebäudekomplex ist ursprünglich von der Rhenania-Brauerei ab 1890 errichtet worden. Zunächst wurde der Backsteinturm Roßstr.14 gebaut. Er diente zu Produktionszwecken. Es liegt nahe, dass in diesem Bau das Sudhaus der Brauerei untergebracht war. Im Sudhaus wurde Malz geschrotet und aus diesem mit Wasser die Bierwürze gewonnen. Die Würze wird anschließend mit Hopfen in einem Kupferkessel gekocht. Im selben Jahr noch wurde der Gewölbekeller Roßstr.12 und 14 errichtet. Er diente der Lagerung produzierter Waren. Durch die Tiefe unterhalb der Geländeoberfläche war er im Sommer kühl und im Winter nicht zu kalt temperiert. Zehn Jahre später um 1900 wurde noch ein Verwaltungsgebäude errichtet. 1916/17 wurde der Brauereibetrieb eingestellt.

Der Komplex war dann wenige Jahre ungenutzt bevor er in den 20ern von Kwatta-Schokolade, einer niederländischen Schokoladenfirma übernommen wurde. Kwatta errichtete weitere Produktionsgebäude auf dem Gelände darunter auch das Gebäude Roßstr. 12 aus dem Jahr 1928. Auch dieses diente wie die angebauten Hallen zur Produktion. 1964 wurde dann auch Kwatta-Schokolade in EhrenfeId geschlossen. In den Niederlanden wurde noch eine Zeitlang weiterproduziert, heute aber ist die Produktion der Firma komplett eingestellt

Der Gebäudekomplex wurde am 1.07.1980 mit folgenden Bauten unter Schutz gestellt

Der Putzbau von 1928 Roßstr. 12: Fabrikbau, drei Geschosse, Flachdach mit aufgesetztem Fabrikschornstein, Putzfassade mit gestaltender Aufschrift, erkerartige Vorbauten mit Fenstern am zurückgesetzten rechten Gebäudeteil, Fenster weitgehend original
(Rückseite erneuert)

Backsteinturm Roßstr. 14 von 1890: Fabrikbau, Rhenania Brauerei, vier Geschosse, Backstein mit Gliederung, teilweise in Werkstein, Fenster weitgehend original, Rückseite mit neuer illusionistischer Malerei

Verwaltungsbau Roßstr. 16 von 1900: Rhenania-Brauerei. drei Geschosse, Backstein mit Putzgliederungen, Fenster teilweise Original. im Souterrain mit originalem Gitter

Originales Schmiedeeisernes Gitter vor Roßstr. 12 und 14

Gewölbekeller von 1890: Rhenania Brauerei. bestehend aus vier Halbtonnengewölbe. hinter Roßstr. 12 und 14

In den Gebäuden sind keine Maschinen oder anderen Einbauten aus der Produktion erhalten. In der Zeit vor der Umnutzung der Gebäude verfielen sie sehr schnell.

Umnutzung
In den 60em haben Künstler sich auf dem Gelände der Kwatta- Schokolade niedergelassen. Sie nutzten zunächst einen alten Querriegel als Atelierbereich der heute nicht mehr erhalten ist.
Auch die Kölner Bühnen nutzen die leer stehenden Gebäude. Für ihre Zwecke war der Hallenanbau hinter der Roßstr. 12 und 14 gut, in dem sie ein Dekorationslager einrichteten und später sogar eine; komplette Probebühne.

Der damalige Kulturdezernent von Köln unterstützte die Künstler. da er eine Chance sah. so die Gebäude sinnvoll umzunutzen und zu erhalten. Vor allem die Gebäude. die heute unter Denkmalschutz stehen verfielen durch ihren Leerstand sehr schnell. So brachte der Kulturdezernent die Stadt dazu zunächst das ehemalige Verwaltungsgebäude zum 3. städtischen Atelierhaus Kölns umzunutzen. in das die Künstler 1970 einzogen.

Im Zuge von verschiedenen Stadterneuerungsmaßnahmen wird dann der ganze Block in den 80ern von der Stadt erworben. Sie will den Block neu ordnen und im Zuge dessen werden alle nicht erhaltenswerten Gebäude aufgrund der schlechten Bausubstanz abgerissen. Auf den frei gewordenen Flächen werden öffentliche Familien- und Altenwohnungen errichtet.
Das Blockinnere bleibt leer nachdem die Kölner Bühnen aus der Halle umgezogen sind und auch diese abgerissen wurde. Es wird als öffentliche Grünanlage genutzt.
Nach und nach suchen immer mehr Künstler in Köln nach Atelierräumen und die Stadt lässt den Backsteinturm dafür umnutzen.
1984 wurde dann nach einer Nutzung für den Putzbau Roßstr. 12 gesucht, da die Stadt nicht das Geld hat alle Bauten selbst zu unterhalten, sucht man auch nach privaten Nutzem. Ein Vorschlag unter Anderen war z.B. eine lokale Jugendeinrichtung und eine Kindertagesstätte dort unterzubringen.
Dies wurde aber schnell verworfen da mit den Altenwohnungen auf dem Gelände Konflikte zu erwarten waren. Kurze Zeit später meldet sich ein Architekt aus der Nachbarstraße und bekundet Interesse am Kauf dieses Gebäudes. Er würde den Bau zu privaten Ateliers, Büros und Wohnungen umnutzen. Er und zwei weitere Personen gründen eine Eigentümergemeinschaft, kaufen der Stadt das Gebäude ab und nutzen es so wie angekündigt um.
Der 1890 errichtete Gewölbekeller steht heute noch immer leer. Es wird schon lange nach einer Nutzung gesucht aber noch keine funktionierende Lösung gefunden. Zudem gab es große Feuchtigkeitsschäden nach dem Abriss der Halle über dem Keller. Bisherige Vorschläge waren: ein denkmalpflegerisches Depot, Ausstellungsräume für Künstler, musikalische Aufführungen, Lagerräume für Großkunstobjekte, Zivilschutzräume, JazzkeIler, Tiefgarage, römisch germanisches Museum, Medienarchiv, Uecker Museum, Eventkeller,...

Der Gewölbekeller
Der Gewölbekeller besteht aus vier Räumen, die jeweils mit einem Tonnengewölbe überdeckt sind. Die Ausmaße des gesamten Kellers sind 35m x 40m. An einem Ende gibt es einen Schacht mit 24.5m x 4m.

Drei Räume sind 6,9m x 34m und der vierte 6,9m x 39m. Die Gewölbe haben eine Höhe im Scheitelpunkt von 5,85m und die Bodenoberkante des Kellers liegt 7m unter der Geländeoberfläche. Die Gesamtnutzfläche beträgt 1062m2. Der Keller ist baulich gesichert aber seit Einstellung der Schokoladenproduktion ungenutzt. Zuletzt wurde er als Roh- und Fertigwarenlager von Kwatta genutzt.

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Lageplan mit Gewölbekeller

1985 mussten große Feuchtigkeitsschäden saniert werden, die durch den Abriss der Produktionsballe über dem Keller entstanden sind. Die Putzflächen der Wände wurden komplett abgetragen und die Steinschicht nach den Konservierungsmaßnahmen sichtbar gelassen. Anschließend wurden mit sehr hohem Kostenaufwand Abdichtungs- und Lüftungsmaßnamen eingebaut. Am 13.5.2003 wird entschieden, dass der Gewölbekeller von der Stadt veräußert werden. Auflage ist es über dem Keller einen Hochbau zu errichten um den durchfeuchteten Keller langfristig zu schützen. Dies ist bis heute (31.01.2006) nach Hr. Geuenich (Roßstr. 14) nicht geschehen. Die Stadt überlegt nun, den Gewölbekeller von der Denkmalliste zu nehmen um möglichen Investoren durch die sinkenden Kosten mehr Möglichkeiten zu bieten.

Gleichzeitig würde dadurch der entstandene Park über dem Keller wieder bebaut werden. Die Anwohner haben deswegen eine Bürgerinitiative hervorgerufen. die für den Erhalt des Parks kämpft.

Verwaltungsgebäude
Die Fassade des Gebäudes besteht aus rotem Backstein, der durch helle Putzflächen horizontal gegliedert wird. Auch der Sockel ist als Putzfläche ausgebildet und setzt das Gebäude über das Straßenniveau herauf. Über den Fenster sind Korbbögen, aus Rollschichten des Backsteins gemauert
An der Fassade wurden 1991 eine umfangreiche und fachgerechte Risssanierung der Putzflächen und eine Klinkerversiegelung durchgeführt. Alle 34 Fenster mussten erneuert werden, da sie die Nutzung des Gebäudes eingeschränkt haben. Sie wurden alle nach den Originalen reproduziert. Deswegen sieht auch heute noch jedes Fenster anders aus. Die Souterrainfenster wurden mit Gittern gegen Einbruch geschützt werden. Die neuen Gitter mussten den bestehenden optisch angepasst werden. Da das Gelände nach dem Neubau der Altenwohnungen nun für Jedermann betretbar ist, musste das Verwaltungsgebäude, an dem ein Weg vorbeiläuft, mit einem Zaun gegen Vandalismus geschützt werden. Hierfür wurde ein Stabgitterzaun verwendet der sich seiner Umgebung und den vorhandenen Zäunen in keinster Weise anpasst. Weitere Informationen, z.B. den Innenbereich des Gebäudes, die Heizung oder die Stromversorgung wurden nicht gefunden. Es ist nur bekannt das die Aufteilung der Grundrisse und damit die Raumdisposition nicht verändert wurde. Dies ist bei der Ateliernutzung auch gut möglich.

Backsteinbau
Der Backsteinturm ist das älteste Gebäude der ganzen Anlage. Die Fassade ist durch Werksteinschichten gegliedert und ist in jedem Geschoss anders. Die Fenster sind als Rund- und
Segmentbogenfenster ausgeführt. Heute wird das Gebäude als Atelier von verschiedenen Künstlern genutzt. Zwischenzeitlich war es auch mal angedacht im 3.0G eine Sternwarte einzurichten.
1983 wurde die Westfassadenflächen saniert. Die Rückfront liegt nach dem Abbruch der Halle frei. Sie wird durch ABM-Programme zu Stadtverschönerung von arbeitslosen Jugendlichen mit einem Wandbild gestaltet.

Die Fenster sind alle noch als Original erhalten. Nur kaputte Scheiben wurden ersetzt. Die Fassade musste ansonsten an einigen Stellen ausgebessert. werden. Die Maßnahmen sind unterschiedlich gut gelungen. Zierschichten wurden z.B. gar nicht erst versucht nachzubilden. sondern einfach ausgemauert. Aber auch Auswechslungen von kaputten Einzelsteinen sind extrem auffällig, da die Farbigkeit des neuen Steins und auch der Mörtel nicht mit denen des Alten übereinstimmten. Der Mauerverband (in diesem Fall Blockverband) wurde teilweise aufgegriffen, teilweise auch nicht. Wahrscheinlich wurden viele der Ausbesserungen kurz nach dem Krieg gemacht, wo es keine anderen
Möglichkeiten gab. Teilweise ist noch eine Patinaschicht auf den Steinen erhalten, die das Alter des Gebäudes zeigt

Putzbau
Der dreigeschossige Anbau bestehend aus kubischen, gestaffelten Baukörper mit einem zurückspringenden Obergeschoss ist verputzt und rot gestrichen. Der zurückspringende Teil hat drei vertikale zweistöckige Fensterachsen nach englischem Vorbild in erkerartiger Ausgestaltung.

Zitat aus einem Bericht "Auf diesen Anbau in eher ungewöhnlicher Form mag sich die Werbeaussage der Kwatta beziehen, dass alle Räume, in denen das Gut aufbewahrt wird, groß luftig und hell sind. "Er besitzt. einen aufgesetzten Fabrikschornstein und eine gestaltgebende Firmenaufschrift über dem hohen Erdgeschoss.

Beim Putzbau sind die meisten Veränderungen vorgenommen worden. Dies hat sehr viel mit der Wohnnutzung zu tun.

1981 musste der alte Aufzugsturm an der Nordseite bis zu Erdgeschoss niedergelegt: werden. Er war nach dem Abbruch der angrenzenden Halle nicht mehr standsicher und hatte keine Funktion mehr. Auch der Schornstein, der ein wichtiger und aussagekräftiger Bestandteil der ganzen Anlage ist, sollte 1982 abgerissen werden. Die Stadt glaubte er würde eine mögliche Nutzung beeinträchtigen und erlaubte den Abriss. Zum Glück kam es nicht dazu. Der Schornstein blieb erhalten und stört die heutige Atelier- und Wohnnutzung nicht

Der Abriss der angrenzenden Produktionshalle fegte die Westfassade der Roßstr. 12 und 14 frei. Sie wurde 1983 unter den Denkmalauflagen saniert. Die Putzfassade der Kopf- und Straßenseite wurde um die Rückseite erweitert und der historischen Farbgebung angepasst Die historisch vorgegebenen Fenster wurden wieder geöffnet, Löcher, Fenster- und Türreste beigemauert, Vorsprünge abgestemmt, und Anker- und Eisenteile entfernt. Am Dach und im Gebäudeinnern waren starke Schäden vorhanden.  Es werden aber zunächst nur Reparaturmaßnahmen durchgeführt. Innen z.B. der Putz beigespachtelt und neu gestrichen.

1991 müssen an der Fassade die Feuchtigkeitsschäden, die durch den belasteten Gewölbekeller entstanden sind, behoben werden.

Der schmiedeeiserne Zaun wurde vor dem gesamten Gebäude erhalten und teilweise ergänzt.

Für die Wohnnutzung werden dann aber doch weitere Änderungen vorgenommen. Die Grundrißveränderungen werden mit leichten Trennwänden ausgeführt, so dass sie jederzeit zurückgebaut werden können. Tatsächlich ist das in zwei Fällen auch schon wieder geschehen.

Weitere Arbeiten waren: eine Zwischendecken in einem Teilbereich des sehr hohen Erdgeschosses wurde eingezogen, neuer Estrich wurde verlegt, die alte Treppenöffnung wurde geschlossen, Tür- und Fensteröffnungen wurden zusätzlich heraus gebrochen oder beigemauert, eine Gasetagenheizung wurde eingebaut, die Sanitär- und Elektroinstallation wurden erneuert, neue Beleuchtungsmöglichkeiten eingebaut, neue Innen- und Außentüren inklusive Zargen, die Zinkfensterbänke erweitert und repariert, eine Klingelanlage eingebaut, Außenbeleuchtung der Treppe und ein Vordach für das Erdgeschossatelier.

1987 wurde auf dem Dach sogar ein Wintergarten erbaut der später um eine Sauna erweitert wurde. Es gab bei dieser Maßnahme viel Streit unter den Eigentümern. Unter denkmalpflegerischer Hinsicht aber war die Maßnahme durchaus vertretbar, da der Bau im 3. Obergeschoss für den Betrachter von außen nicht sichtbar ist und den Gebäudecharakter so auch nicht verändert.

In einem Atelier wurde eine dezente Glaswand eingesetzt um einen kleinen Besprechungsraum abzutrennen. Auch dies ist eine Möglichkeit den Grundriss zu verändern, aber so, dass jeder die Veränderung erkennt und der ursprüngliche Raumeindruck nicht wesentlich gestört wird.

Die alten Fenster blieben alle als Einscheibenverglasung erhalten. Die neuen Fenster wurden der historischen Fenstereinteilung angepasst Sie wurden mit einem schmalen Stahlrahmen, der thermisch nicht getrennt ist, mit einer Doppelverglasung ausgeführt. Teilweise wurde durch eine zweites Fenster im Innenbereich ein Kastenfenster ausgebildet um den Wärmeschutz zu verstärken.
Hier sieht man wie von einem Atelier aus das Fenster, Substanzschonend mit einem Blickschutz versehen wurde. Denn das Fenster zeigt direkt auf die privat genutzte Terrasse heraus.

Die ursprüngliche Treppe hatte keinen eigenen Treppenraum und durfte so aus brandschutztechnischen Gründen nicht als Erschließung für die Nutzungseinheiten des Gebäudes genutzt werden. Sie hätte nur mit viel Aufwand und Beschädigungen des Bestandes verändert werden können, was aus denkmalpflegerischer Hinsicht nicht vertretbar gewesen wäre. Also wurde sie herausgenommen und eine neue Erschließung an der Nordseite der Fassade erbaut Der Vorschlag des Architekten war dann das neue Treppenhaus nicht geschlossen bauen zu lassen um den Charakter der Fassade nicht zu.

Es sollte eine feuerverzinkte, freistehenden Treppe mit Gitterroststufen sein, die den Charakter des Industriebaus unterstreichen könnte. Und so wurde die Treppe dann auch 1984 gebaut.

Fazit
Wo es ging wurde nur repariert um den Bestand soweit wie möglich zu erhalten. Viele Maßnahmen, die ergriffen wurden sind bestmöglich an den Bestand angepasst worden.

Die Ateliernutzung ist meiner Meinung nach sehr gut, weil die wenigen Veränderungen das Gebäude und seine Qualität für den Betrachter nicht geändert haben.

Die Wohnnutzung dagegen bringt schon mehr Probleme und Veränderungen mit sich. Hier wurden im Innenbereich teilweise gute Lösungsansätze gefunden, um zwischen den denkmalpflegerischen Ansätzen und der Nutzung zu vermitteln, was wichtig ist, denn ohne die Nutzung wären die Gebäude längst verfallen und womöglich schon abgerissen worden! Z.B. sind die Räume weitestgehend noch in ihren Ausmaßen noch ablesbar und in den Bereichen wo der Grundriss stark verändert wurde ist ein Rückbau möglich! Im Innenbereich ist der größte Eingriff wohl das Entfernen der Treppe in der Roßstr. 12 gewesen.

Leider konnte kein Vergleich zwischen den verschiedenen Nutzungseinheiten, vor allem den Wohnungen, der Roßsstr.12 gestellt werden. Laut Aussage eines Mieters hat jeder der Eigentümergemeinschaft "sein Ding" gemacht und es ist fraglich wie sehr dies das Denkmal beeinträchtigt hat!

Im Außenbereich ist kein wirklicher Zusammenhang mehr zwischen den einzelnen Gebäuden zu erkennen. Da das Gelände völlig offen ist und große Teile der Anlage abgerissen wurden kann der Betrachter nicht mehr sehen, dass dies alles einmal ein großer Komplex war. Das Verwaltungsgebäude ist durch den Zaun nicht nur optisch sondern auch real vom Rest des Geländes abgetrennt und die Rückseiten des Backsteinturms und des Putzbaus lassen durch ihre neue Gestaltung überhaupt keine Rückschlüsse mehr zu, wie der Hof einmal ausgesehen hat. Es sieht aus, als ob die Gebäude schon immer freigestanden hätten.

Insgesamt überwiegen wohl die positiven Aspekte aber einige Maßnahmen hätten dem Denkmalwert gegenüber etwas feinfühliger behandelt werden können.

Literatur
Klein- Meynen, Dieter/ Meynen, Henriette/ Kierdorf, Alexander: Kölner Wirtschaftsarchitektur. Von der
Gründerzeit bis zum Wiederaufbau, Köln 1996

Meynen, Henriette/ Neuheuser, Hans- Peter: Im Zeichen des Zahnrades. Köln Ehrenfeld in denkmalpflegerischer Hinsicht in: Rheinische Heimatpflege N.F. 24, 1987, h.2, S.10 1-115

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